Dein Baby spuckt und weint? Was wirklich gegen Reflux hilft
Wenn dein Baby ständig spuckt, ist das meist harmlos – aber nervenaufreibend. Erfahre, was du dagegen tun kannst und wann du dir Sorgen machen solltest.

Dein kleiner Schatz hat gerade getrunken und plötzlich kommt die Milch wieder hoch. Das ist völlig normal und passiert fast allen Babys in den ersten Monaten.
Aber manchmal wird aus dem harmlosen Spucken ein echtes Problem, das euch beide belastet.
Zum Glück vergeht das Problem bei den meisten Kleinen bis zum ersten Geburtstag von selbst. Trotzdem gibt es einiges, was du bereits jetzt tun kannst, um euch beiden bis dahin das Leben zu erleichtern.
Warum Babys überhaupt spucken müssen
Der Muskelring zwischen Speiseröhre und Magen, der normalerweise wie ein Ventil funktioniert, ist bei Neugeborenen noch nicht vollständig entwickelt. Dadurch kann der Mageninhalt viel leichter nach oben zurückfliessen, als es bei uns Erwachsenen der Fall ist.

Dazu kommt, dass Babys hauptsächlich liegen und ihre Mägen noch winzig klein sind. Schon kleine Mengen Milch können den Magen füllen, und wenn dann noch Luft dazukommt, ist das Chaos perfekt.
Mit der Zeit wird der Schliessmuskel stärker und dein Baby verbringt mehr Zeit in aufrechter Position. Deshalb bessert sich der Reflux meist von selbst, sobald die Kleinen anfangen zu sitzen und feste Nahrung zu sich nehmen. Bis dahin heisst es: Geduld haben und mit den richtigen Tricks das Beste daraus machen.
Einfache Tricks für den Alltag: So hilfst du deinem Baby
Die besten Lösungen sind oft die einfachsten: Kleinere Portionen und diese öfter füttern kann Wunder wirken, weil der kleine Magen dann verarbeiten kann, was kommt. Du kennst das gegenteilige Gefühl nach einem zu üppigen Essen – deinem Baby geht es genauso.
Das Bäuerchen wiederum ist dein bester Freund im Kampf gegen den Reflux. Lass dein Baby zwischendurch und nach dem Trinken ordentlich aufstossen, damit sich keine Luft im Bauch staut.
Nach dem Füttern solltest du dein Baby etwa 30 Minuten aufrecht halten: Das unterstützt die Schwerkraft dabei, alles dort zu behalten, wo es hingehört. Genau deshalb gilt Vorsicht bei Wippen oder Babyschalen – die können manchmal sogar kontraproduktiv sein.
Wenn die Milch das Problem ist: Achte auf deine Ernährung
Stillst du, könnte es mit Blick auf Reflux bei deinem Baby helfen, dass du auf Milchprodukte in deiner Ernährung verzichtest – trotzdem brauchst du Geduld, denn die Verbesserung bei deinem Kind zeigt sich wenn, dann erst nach ein bis zwei Wochen. Bei Flaschenmilch gibt es spezielle Sorten für empfindliche Bäuche.

Manche Eltern schwören auf angedickte Milch mit Reisflocken. Das kann tatsächlich helfen, ist aber nichts für Babys unter sechs Monaten – und sollte nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt probiert werden.
Ein absolutes No-Go ist Zigarettenrauch in der Nähe deines Babys. Der schädigt nicht nur die kleinen Lungen, sondern verstärkt auch den Reflux. Also: Rauchfreie Zone rund um dein Kind!
Manchmal sind tatsächlich Medikamente nötig
Wenn dein Kind schlecht zunimmt, ständig hustet oder sogar Atemprobleme hat, wird der Kinderarzt vielleicht zu Medikamenten greifen. Das ist kein Grund zur Panik für dich, sondern eine sinnvolle Hilfe.
Säureblocker reduzieren die Magensäure und geben der gereizten Speiseröhre Zeit zum Heilen. Dein Arzt wird genau abwägen, was für dein Baby am besten ist.

Bei mildem Reflux können Antazida helfen, haben allerdings auch Nebenwirkungen. Deshalb solltest du sie nie länger als zwei Wochen geben und immer die Dosierung einhalten.
Der Notfall: Wenn eine Operation nötig wird
In sehr seltenen Fällen ist der Reflux so schwer, dass eine Operation erwogen wird. Das passiert nur, wenn das Baby durch den Reflux ernsthaft gefährdet ist – etwa durch wiederholte Lungenentzündungen oder Atemaussetzer.
Diese sogenannte Fundoplicatio verstärkt den Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre. Eine Operation wird nur dann in Betracht gezogen, wenn alle anderen Behandlungen versagt haben.














