Besonderheiten von Krebserkrankungen bei Kindern

Jasmin Hable
Jasmin Hable

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Kleine Kämpfer stehen vor ganz eigenen Herausforderungen, denn Krebserkrankungen bei Kindern unterscheiden sich in vielen Aspekten von Krebs bei Erwachsenen.

Studie findet Engpässe in der Betreuung sterbender Kinder mit Krebs.
Studie findet Engpässe in der Betreuung sterbender Kinder mit Krebs. - Despositphotos

Kinder haben ein vollkommen anderes Körpersystem als Erwachsene. Dies wird besonders bei der Behandlung von kindlichem Krebs deutlich.

Denn zwar kann die schlimme Diagnose Krebs unabhängig vom Alter jeden treffen, trotzdem gibt es beim Verlauf und der Behandlung deutliche Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen.

Krebs bei Erwachsenen und Kinder – die unterschiedliche Last des Leidens

Einer der grössten Unterschiede besteht darin, dass Krebs bei Erwachsenen viel häufiger auftritt als bei Kindern. Denn obwohl kindlicher Krebs immer noch die führende Todesursache durch Krankheiten bei Kindern im Alter bis zu 14 Jahren darstellt, tritt die Erkrankung vergleichsweise selten auf.

Familie in Therapie
Eltern können durch emotionale Unterstützung einiges dazu beitragen, die Krebserkrankung bei ihrem Kind positiv zu beeinflussen. - Depositphotos

Laut dem pädiatrischen Hämatologen und Onkologen Joseph Torkildson, machen pädiatrische Krebserkrankungen nur etwa 1% aller Krebsdiagnosen in den USA aus.

In Deutschland ist der Anteil krebskranker Kinder noch geringer. Für ein neugeborenes Kind beträgt die Wahrscheinlichkeit innerhalb der ersten 18 Lebensjahre an Krebs zu erkranken nur sehr geringe 0,3 %.

Die unsichtbare Gefahr im Erbgut – Ursachen für kindlichen Krebs

Im Gegensatz zu erwachsenem Krebs scheint die Entstehung von Krebs bei Kindern nicht durch Umwelteinflüsse oder durch deren Lebensstil beeinflusst zu sein. Die allermeisten kindlichen Krebsarten treten aufgrund von Fehlern während der Zellentwicklung im Mutterleib auf.

Auch dann, wenn bei einem Elternteil Krebs diagnostiziert wird, steht das Leben von Kindern Kopf.
Auch dann, wenn bei einem Elternteil Krebs diagnostiziert wird, steht das Leben von Kindern Kopf. - Despositphotos

Dr. Torkildson erklärt hierzu, dass neue Forschungen darauf hindeuten, dass genetische Bedingungen die Basis für kindlichen Krebs bilden.

Kleine Körper, grosse Herausforderungen – Kinder bekommen andere Krebserkrankungen als Erwachsene

Aber nicht nur die Entstehung von Krebszellen ist bei Kindern anders. Kinderkrebs befällt tendenziell auch andere Stellen des Körpers als bei Erwachsenen.

Bei Kindern kommt es besonders häufig zu Leukämie (akute lymphatische Leukämie), Gehirn- und Rückenmarkstumoren, sowie Lymphome und Sarkome.

Pädiatrische Onkologiezentren für Kinder mit Krebserkrankungen

Kinder mit Krebs werden normalerweise in spezialisierten pädiatrischen Onkologiezentren behandelt. Hier arbeiten Spezialisten der pädiatrischen Onokologie.

Sie garantieren die beste Behandlung für Kinder und Jugendlichen mit Krebs und beziehen die Besonderheiten des kindlichen Organismus in die Therapie mit ein. Typischerweise sind diese Abteilungen in Kinderkrankenhäusern oder Universitätskliniken zu finden.

Mit voller Kraft voraus – aggressive Therapien für kleine Patienten

Kinder stehen während ihrer Krebstherapie vor einzigartigen Problemen. Die Rolle der Chirurgie und Chemotherapie ist ähnlich wie bei Erwachsenen, obwohl die Medikamente für die Chemotherapie unterschiedlich sind.

Krankenhaus
Viele Kinder müssen bei der Diagnose Krebs mit einem langen Krankenhausaufenthalt rechnen. - AFP/Archiv

Strahlentherapie wird bei Kindern nur selten eingesetzt, denn diese Behandlung verursacht bei Kindern und Jugendlichen oft schwerwiegende Nebenwirkungen.

Licht am Ende des Tunnels – Prognose und Langzeitfolgen von kindlichem Krebs

Die gute Nachricht – die Genesungsrate für kindlichen Krebs ist deutlich höher als bei Erwachsenen.

Viele Kinder sprechen gut auf die Behandlung an und führen nach der Behandlung ein gesundes, glückliches Leben.

Allerdings können wegen der aggressiven Therapien Nebenwirkungen auftreten, die auch noch Monate oder Jahre nach Beendigung der Behandlung auftauchen können.

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