Ernsthafte Krankheit? Nächtliche Schweissausbrüche bei Kindern

Paula Lupo
Paula Lupo

Am 25.11.2023 - 21:59

Wenn Kinder in der Nacht übermässig Schwitzen, kann das auf eine ernsthafte Krankheit hinweisen. Meistens ist die Ursache aber ganz harmlos.

Nachtschweiss kind schläft
Wenn Kinder in der Nacht viel Schwitzen kann auch auf eine Erkrankung hinweisen. - Depositphotos

Nächtliches Schwitzen ist ein Phänomen, das uns alle betreffen kann. Es wird oft mit Krankheiten oder den Wechseljahren in Verbindung gebracht, doch auch Kinder sind davon nicht ausgenommen.

Von harmlosen Ursachen wie Wetter und zu vielen Bettdecken bis zu ernsteren Gründen – die Bandbreite der Auslöser ist gross. Doch was steckt wirklich dahinter und wann sollten Eltern hellhörig werden?

Nachtschweiss bedeutet übermässiges Schwitzen während des Schlafs, sodass Pyjama und Bettwäsche durchnässt sein können. Obwohl es für Ärzte oft schwierig ist, dieses Symptom genau zu bewerten, kann es manchmal auf eine schwerwiegendere Erkrankung hindeuten.

Meistens harmlose Gründe

In den meisten Fällen haben Nachtschweissattacken harmlose Gründe, wie hohe Temperaturen im Schlafzimmer oder zu warme Bettdecken.

Manchmal kann Nachtschweiss jedoch auch ein Symptom für eine zugrunde liegende medizinische Erkrankung sein. Insbesondere, wenn er von weiteren Symptomen wie Fieber oder Gewichtsverlust begleitet wird.

So weist die US-Behörde «National Cancer Institute» (NCI) darauf hin, dass Krebs in manchen Fällen zu Nachtschweiss führen kann. Bei bestimmten Krebsformen, etwa der chronischen lymphatischen Leukämie – einer Art von Blutkrebs–, ist starker Nachtschweiss ein charakteristisches Anzeichen. Allerdings tritt diese Ursache selten auf und fast ausschliesslich bei Erwachsenen über 30 Jahren.

Krank Mädchen
Übermässiger Nachtschweiss kann auch auf eine Erkrankung hinweisen. - Depositphotos

Auch Angstzustände können nächtlichen Schweissausbrüche auslösen. Menschen mit Hyperhidrose – einer Krankheit, die durch abnormales Schwitzen ohne ersichtlichen Grund gekennzeichnet ist – sind ebenfalls betroffen. Obwohl diese nicht lebensbedrohlich ist, kann sie Betroffene stark belasten.

Eine weitere Ursache könnte Hypoglykämie sein: Wenn der Glukosespiegel im Blut unter 70 Milligramm pro Deziliter fällt, können Betroffene nachts schwitzen.

Medikamente können Nachtschweiss auslösen

Auch bestimmte Medikamente wie Antidepressiva, Steroide und Schmerzmittel sowie einige Krebstherapien wie Chemotherapie und Hormontherapie können als Nebeneffekt nächtliches Schwitzen hervorrufen.

Ärzte behandeln in der Regel nicht den Nachtschweiss selbst, sondern versuchen die zugrunde liegende Ursache zu bekämpfen. Dies kann beispielsweise eine Behandlung der Grunderkrankung oder eine Anpassung der Medikation bedeuten.

Kinder Schlaf
Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder in ihrem Schlafzimmer nicht zu heiss haben. - Depositphotos

Um es vorzubeugen, können Eltern darauf achten, dass das Kind in einem kühlen Raum schläft und nicht viele Decken hat. Auch übermässige körperliche Aktivität vor dem Schlafengehen sollte vermieden werden.

Zwar ist es normal, dass Kinder gelegentlich nachts schwitzen, vor allem in wärmeren Klimazonen. Aber die Eltern sollten einen Arzt aufsuchen, wenn ihr Kind häufig oder stark nachts schwitzt.

Und vor allem dann, wenn weitere Symptome wie Fieber oder Husten auftreten, soll ein Arztbesuch nicht aufgeschoben werden. Dies könnte auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten.

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