Kopfläuse bei Kindern erkennen und behandeln
Trockene Heizungsluft im Winter begünstigt das Entstehen von Kopfläusen bei Kindern. Um die Parasiten erfolgreich zu bekämpfen, ist schnelles Handeln gefragt.
Der Schrecken aller Eltern hat einen Namen: Pediculus humanus capitis. Hinter diesem komplizierten Begriff versteckt sich ein kleiner, aber nerviger Parasit – die Kopflaus.
Besonders Kinder sind anfällig für diesen unangenehmen Untermieter, sie verbreiten ihn oft in der Familie oder unter Mitschülern. Glücklicherweise ist es mit den richtigen Massnahmen aber nicht schwer, sich vor den lästigen Parasiten zu schützen und einen Befall in den Griff zu bekommen.
Kleine Plagegeister mit grossem Ekel-Faktor
Kopfläuse fühlen sich in so ziemlich allen Haaren wohl. Ihnen ist es egal, ob sie sich auf dem Kopf, den Augenbrauen oder in den Wimpern breit machen. Auf der Kopfhaut nisten sie sich jedoch besonders gerne ein, denn hier können sie leichter an unser Blut gelangen.
Die Verbreitung erfolgt von Mensch zu Mensch. Anders, als viele vermuten, können Kopfläuse aber weder springen, noch fliegen; sie krabbeln einfach von einem Kopf zum nächsten.
Erkennbar machen sich die ungeliebten Tierchen aber nicht sofort. Denn sie sind nur knapp so gross wie ein Sesamkorn und daher mit blossem Auge nicht gleich zu erkennen.
Vorsicht: Intensiver Kontakt birgt Läusegefahr!
Zwar können Kopfläuse Menschen jeden Alters befallen, besonders gerne machen die winzigen Quälgeister aber Kindern zwischen drei und zwölf Jahren das Leben schwer. Insbesondere in Kindertagesstätten und Schulen, wo viele Kinder auf engem Raum zusammenkommen, haben Läuse leichtes Spiel.
Die Übertragung erfolgt meist durch direkten Haar-zu-Haar-Kontakt, etwa wenn Kinder miteinander raufen oder nebeneinander schlafen. Dann können die Läuse von einem Kopf zum anderen gelangen.
Kopfläuse nicht verharmlosen – Anzeichen ernst nehmen
Typischerweise führt ein Befall mit Kopfläusen zu starkem Juckreiz. Läusebisse können aber auch zu Beulen und Wunden auf der Kopfhaut führen. Oft sind ihre Eier – winzige weisse oder gelbe Punkte nahe der Kopfhaut – sichtbar.
Um sicherzugehen, ob das eigene Kind befallen ist, muss die Kopfhaut gründlich mit einem Läusekamm, einem besonders feinzinkigen Kamm, untersucht werden. Bevorzugt halten sich die Parasiten hinter den Ohren und am Hinterkopf auf.
Soforthilfe aus der Apotheke: Wirksame Lösungen gegen Kopfläuse
Sofern ein Befall erkannt wird, führt der erste Gang im Kampf gegen Kopfläuse immer in die Apotheke. So rät etwa die amerikanische Kinderärztin Patty Sabey rät im Stanford Medicine Children`s Health Magazin dazu, Läusebefall zuerst mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke zu behandeln.
Erst wenn diese Massnahmen keine Wirkung zeigen und das Kind weiterhin symptomatisch ist, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Das Gleiche gilt dann, wenn nach dem Einsatz rezeptfreier Mittel weiterhin Läuse oder Nissen gefunden werden.
Auch in diesem Fall muss ein Mediziner aufgesucht werden, der die Behandlung mit stärkeren, verschreibungspflichtigen Präparaten in Betracht zieht.
Erfolg durch Kontinuität: Warum eine wiederkehrende Behandlung bei Kopfläusen entscheidend ist
Dr. Sabey betont in der Fachzeitschrift auch, dass häufig mehrere Behandlungen nötig sind, um Läuse endgültig loszuwerden. Zudem sollte alles, was das Kind in den letzten 48 Stunden benutzt hat – von Bettwäsche bis hin zu Kuscheltieren – gründlich gereinigt werden.
Die Medizinerin erklärt, dass die Behandlung oft nach einer Woche wiederholt werden muss. Denn so lange braucht ein Laus-Ei zum Schlüpfen.
Läusebefall ist lästig, aber kein Weltuntergang
Läusebefall ist zwar lästig, aber trotz aller Unannehmlichkeiten keine ernsthafte Gesundheitsgefahr. Auch langfristige Folgen sind nicht zu befürchten.
Nach einer erfolgreichen Behandlung kann das betroffene Kind bereits am nächsten Tag wieder zur Schule gehen. Allerdings warnt Dr. Sabey im Stanford Medicine Children`s Health, dass ein Befall mit Läusen wiederholt auftreten kann! Wenn ein Familienmitglied befallen sei, müssten daher alle Familienmitglieder untersucht werden.