Revolution am Esstisch: Wenn Kleinkinder keinen Appetit haben
Rund um den ersten Geburtstag verlieren Kleinkinder häufig von heute auf morgen den Appetit. Eltern stehen dann vor einem Rätsel.
Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, in denen das Füttern Ihres Babys ein Vergnügen war? Wie es den Mund wie ein kleiner Vögelchen öffnete, wenn der Löffel mit Babybrei in Sichtweite kam?
Oder wie ihr Kleinkind ungeduldig auf dem Hochstuhl wartete, um eine weitere Portion Bananenbrei zu bekommen? Dann aber kam der erste Geburtstag und plötzlich scheint der Sprössling das Interesse am Essen verloren zu haben.
Nun sitzt das Kleinkind vor Ihnen, wirft Erbsen vom Teller oder zappelt wild, um dem ungeliebten Essen zu entgehen.
Essensverweigerung bei Kleinkindern – keine Panik
Eltern sind in dieser Situation oft ratlos und besorgt. Aber kein Grund zur Sorgen, dieses Verhalten ist bei Einjährigen Kindern vollkommen normal.
Denn in diesem Alter nehmen Kinder nicht mehr so schnell zu und werden naturgemäss oft wählerisch beim Essen.
Bedenken Sie in diesem Zusammenhang: Während Neugeborene etwa alle zwei Wochen ein Pfund zunehmen, erwarten Kinderärzte bei einem Einjährigen nur noch eine Gewichtszunahme von einem Pfund alle drei Monate. Dieser Unterschied ist enorm. Kinder wachsen im zweiten Lebensjahr langsamer und auch der Appetit nimmt entsprechend ab.
Tischlein deck dich – Tipps für stressfreie Mahlzeiten
Vielleicht kennen Sie den Spruch «Hunger ist der beste Koch»? Erlauben Sie also auch Ihrem Einjährigen, Hunger zu verspüren. Drängen Sie das Kind nicht dazu, Nahrung zu sich zu nehmen, obwohl es überhaupt nicht hungrig ist.
Sie sollten Sie Ihrem Kind immer erlauben, Hunger zu verspüren. So können Essstörungen vorgebeugt und ein gesundes Gespür für den eigenen Körper erlernt werden.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass Appetit bei Kleinkindern von Tag zu Tag stark variieren kann. Manchmal essen sie sehr viel, an anderen Tagen scheinen sie fast überhaupt keine Nahrung zu benötigen.
Umgang mit dem veränderten Essverhalten Ihres Kindes – so unterstützen Sie Ihr Kleines optimal
Diese Schwankungen sind normal und gesund und sollten von Eltern akzeptiert werden. Um Entspannung in die Essensthematik zu bekommen, helfen oft schon kleine Veränderungen im Alltag.
Setzen Sie etwa auf mehrere kleine Mahlzeiten und bieten Sie ihrem Kind Zwischensnacks: Frühstück, Mittagessen, Abendessen und ein oder zwei mundgerechte Snacks am Tag sind absolut ausreichend und bieten genug Gelegenheiten zum Essen.
Hilfreich ist es ausserdem, die Mahlzeiten angenehm für Kinder zu gestalten. Versuchen Sie zusammen als Familie zu essen und sorgen Sie für eine lockere Atmosphäre am Esstisch.
Fallstricke vermeiden – was Eltern beim Thema Essen nicht machen sollten
Neben diesen positiven Anregungen gibt es aber auch einige Dinge, die Eltern unbedingt vermeiden sollten:
Lassen Sie Ihr Kind nicht ständig aus einer Flasche oder einem Trinkbecher trinken. Das stillt nur den Durst und füllt den kleinen Bauch, sodass danach kein Platz mehr für feste Nahrung ist.
Ausserdem sollte Essen niemals als Belohnung oder Beschäftigung angeboten werden. Denn das führt dazu, dass der Hunger beim eigentlichen Essen fehlt.
So gehen Eltern einfühlsam mit Appetitlosigkeit von Einjährigen um
Jagen Sie Ihrem Kind also nicht mit dem Teller in der Hand hinterher. Vermeiden Sie eine ungesunde Einstellung zum Essen, indem Sie Druck aufbauen.
Denn plötzlicher Appetitverlust bei Einjährigen ist vollkommen normal und Teil seiner gesunden Entwicklung. Mit Geduld und den richtigen Strategien können Sie diese Phase gemeinsam gut meistern!
