Stillen trotz Corona – ist das möglich?
Covid-19 stellt stillende Mütter vor besondere Herausforderungen. Wir bieten einen Überblick darüber, was Mütter beim Stillen während Corona beachten müssen.
Zu Beginn der Corona-Pandemie waren sich viele Krankenhäuser uneinig darüber, ob Mütter mit positivem COVID-Testergebnis bei ihren Neugeborenen bleiben sollten oder nicht.
Einige Krankenhäuser empfahlen Abstand innerhalb des Zimmers und das Tragen von Masken beim Stillen; andere hielten Mutter und Baby getrennt; wieder andere rieten gänzlich vom Stillen ab.
Was aber ist nun der richtige Weg?
Die Virusübertragung erfolgt durch Atemtröpfchen, nicht durch Muttermilch
Das Coronavirus wird ähnlich wie Grippeviren durch Atemtröpfchen übertragen, nicht aber durch Muttermilch oder den direkten Körperkontakt.
Studien an Müttern, welche während einer Grippeerkrankung entbunden haben, zeigen hier, dass eine gemeinsame Unterbringung mit ihrem Säugling nicht zu einer erhöhten Infektionsgefahr führte.
Eine Studie, die in den Spitälern in New York durchgeführt wurde, untermauert diese These. 96 Prozent der Säuglinge, die von Müttern mit COVID-19 geboren und gestillt wurden, infizierten sich nicht mit dem Virus.
Die Studie wurde auf den Zeitraum der ersten sieben Tage beschränkt.
Hygienemassnahmen beachten
Für das Vorhandensein von SARS-CoV-2-Erregern in menschlicher Milch gibt es nach wie vor kaum Hinweise.
Trotzdem ist es sinnvoll, gewisse Hygienemassnahmen beim Stillen zu beachten.
Um eine Kontamination zu vermeiden, sollten stillende Mütter, die ihre Milch für den Arbeitsplatz abpumpen, vor dem Abpumpen ihre Hände waschen und alle Pumputensilien gründlich reinigen.
Stillen mit Corona – sinnvoll oder nicht?
Unabhängig davon, wie Sie sich schlussendlich auch entscheiden – die Entscheidung, während einer Coronainfektion zu stillen oder nicht, sollte jede Mutter individuell für sich treffen.
Manche Frauen haben aufgrund einer anstrengend Coronainfektion schlicht nicht die Energie, das Kind zu stillen. Dann sollten Sie sich kein schlechtes Gewissen machen.
Jede Frau hat das Recht, aufgrund der eigenen Situation eine wohl überlegte Entscheidung zu treffen, die sowohl die Gesundheit des Kindes als auch die eigene berücksichtigt.
