Was tun, wenn das Kind unter Verstopfung leidet

Luca Micheli
Luca Micheli

Am 28.11.2023 - 15:59

Eine gesunde Verdauung und regelmässiger Stuhlgang sind wichtig. Doch was tun, wenn Ihr Kind nicht aufs WC kann?

Junge Toilette WC
Durch Druck verschlimmern sich die Beschwerden einer Verstopfung. Auf der Toilette nehmen sich Eltern und Nachwuchs also am besten viel Zeit. - Depositphotos

Verstopfung ist ein Zustand, der sich durch seltene Stuhlgänge zeigt. Genauer gesagt spricht man medizinisch bei weniger als drei Stuhlgängen pro Woche von Verstopfung. Eltern kleiner Kinder machen sich oft Sorgen, ob bei ihrem Sprössling mit der Verdauung auch alles stimmt.

Und das zu Recht. Fast 5 Prozent aller kinderärztlichen Besuche sowie mindestens 25 Prozent aller Termine bei pädiatrischen Gastroenterologen sind auf Verstopfungsprobleme zurückzuführen.

Anhaltende Verstopfungen, die nicht auf übliche Therapiemassnahmen ansprechen oder wieder verschwinden, werden als «nicht behandelbare Verstopfungen» bezeichnet. Sie bestehen in der Regel über viele Jahre und erfordern zur Behandlung umfangreichere Untersuchungen und Therapieansätze.

Symptome und Ursachen von Verstopfungen

Kinder können Symptome unterschiedlich erleben. Jedoch gibt es typische Anzeichen im Falle einer Verstopfung: mehrere Tage ohne Stuhlgang oder das Ausscheiden von hartem und trockenem Stuhl, Bauchblähungen, Krämpfe oder Schmerzen oder verminderter Appetit. Auch können das Zusammenbeissen der Zähne, das Kreuzen der Beine, das Gesäss zusammenpressen oder fäkale Inkontinenz ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt.

Verstopfung kann beispielsweise durch Veränderungen im Speiseplan oder Tagesrhythmus ausgelöst werden und muss nicht zwingend auf eine medizinische Erkrankung hinweisen. Auch können genetische Faktoren eine Rolle spielen, da dieses Problem oft innerhalb der Familie vorkommt.

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Kinder grosszuziehen bringt unglaublich Freude, aber auch Herausforderungen mit sich. - Pexels

Dagegen gibt es durchaus Krankheitsbilder oder Entwicklungsstörungen, bei denen Verstopfung als Symptom auftreten kann. Beispielsweise die Hirschsprung-Krankheit, eine Krankheit, bei der sich die Nervenzellen des Darms nicht richtig entwickeln. Auch angeborene Darmtrakt-Anomalien oder neurologische Erkrankungen können Probleme darstellen.

Diagnose und Behandlung von Verstopfungen

Die meisten Kinder mit spontan aufgetretener Verstopfung benötigen keine speziellen Tests. Bei anhaltender Verstopfung könnten jedoch weitere Untersuchungen notwendig sein. Diese dienen dazu, festzustellen, ob das Verdauungssystem des Kindes funktioniert.

Die unmittelbare Behandlung der Verstopfung kann je nach Ursache variieren und kann Änderungen im Speiseplan, den Gewohnheiten oder Bewegung beinhalten. Auch können spezifische Medikamente, Abführmittel, Stuhlweichmacher, eine Verhaltenstherapie oder im äussersten Fall chirurgische Eingriffe zum Einsatz kommen.

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