Wutausbrüche bei Kindern: Wie man dem Nachwuchs helfen kann

Laura Martin
Laura Martin

Am 15.01.2025 - 06:40

Wutausbrüche sind besonders in der Autonomiephase an der Tagesordnung. Wie Eltern damit umgehen sollten und wie Kinder ihrem Ärger Luft machen können.

Wütendes Mädchen
Wut ist eine normale Emotion – der Umgang überfordert jedoch viele Eltern. - Depositphotos

Hitzige Auseinandersetzungen mit unseren Sprösslingen führen manchmal zu wahren Eruptionen von Gefühlen.

Aber was tun, wenn das eigene Kind regelmässig wie ein Vulkan ausbricht? Wie können wir als Eltern richtig reagieren und helfen?

Mehr als nur Verbindung: Emotionale Kontrolle lehren

«Connection before correction» ist ein beliebter Erziehungsansatz aus dem Englischen und bedeutet so viel wie: Die Verbindung sollte vor der Kritik beziehungsweise Verbesserung erfolgen.

Weinendes Kleinkind
Wütende Kinder befinden sich selbst im Stress. Daher ist es wichtig, ihnen beizubringen, wie sie mit diesem grossen Gefühl umgehen können. - Depositphotos

Doch allein durch eine starke Bindung lassen sich Probleme wie Trotzverhalten oder Sturheit nicht lösen. Es braucht vielmehr vier wesentliche Strategien, um verzweifelte Zwerge wieder zu erden.

Vier Strategien für erfolgreiches Elternsein

Erstens benötigen Sie die entsprechende positive Einstellung. Zweitens sollten Sie wissen, wie Sie am besten reagieren, wenn Ihr Kind wütend wird.

Drittens ist ein System zur Rechenschaftspflicht erforderlich. Und viertens sollten Sie den Kontrollbedarf Ihres Kindes erfüllen.

Hilfe bei Frustration und Ärger: Selbstregulierung fördern

Nun zur Frage aller Fragen: Was tun, wenn der kleine Vulkan ausbricht?

Hier kommen drei emotionale Regulierungsstrategien.

Strategie 1: Grosse Gefühle sind okay

Das Wichtigste ist, den Ärger zu akzeptieren und zuzulassen. Natürlich wollen wir keine Aggression oder Gewalt akzeptieren.

Kind boxt in Luft
Eltern sollten ihrem Kind beistehen und zeigen, wie es die Wut herauslassen kann, ohne jemanden zu verletzen. - Depositphotos

Aber Frustration, Ärger oder sogar Wut sollten wir als normale Gefühle ansehen. Es ist ein ganz natürlicher und wichtiger Entwicklungsschritt, dass Kinder erst lernen müssen, Gefühle zu regulieren.

Strategie 2: Kein Öl ins Feuer giessen

Wenn Ihr Kind wirklich wütend ist, versuchen Sie nicht, auf das Kind einzureden. Oder es dazu zu bringen, über seine Gefühle zu sprechen.

Diese gut gemeinten Ratschläge können das Feuer nur weiter anfachen und Kinder nur noch verzweifelter machen.

Strategie 3: Hilfe fürs «Herauslassen»

Grosse Gefühle bedeuten eine grosse Zunahme von Energie. Wenn diese freigesetzt werden muss – was tun?

Wenn Ihr Kind schlagen will, können Sie ihm ein Kissen anbieten. Eine weitere Idee ist, das Kind so fest es kann gegen die Handflächen der Eltern drücken zu lassen – so kann es angestaute Energie rauslassen.

Emotionale Intensität meistern

Mit der richtigen Reaktion lassen sich die emotionalen Ausbrüche Ihres Kindes erheblich reduzieren. Sowohl in ihrer Häufigkeit als auch Dauer.

Mit der Zeit wird Ihr Kind lernen, dass auch anstregende Gefühle wie Wut, Trauer und Zorn in Ordnung sind. Den richtigen Umgang damit kann es nur lernen, wenn die Eltern ruhig und besonnen bleiben.

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