9 Gründe, warum Männer unter Inkontinenz leiden

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Am 14.04.2024 - 15:58

Ob Blasen- oder Darminkontinenz, beide Formen sind für betroffene Männer mit grossem Leidensdruck verbunden. Häufige Gründe für Inkontinenz erfahren Sie hier.

Mann mit Blasenschwäche, Toilette
Inkontinenz ist besonders unangenehm und kann bei Männern durch verschiedene Umstände begünstigt werden. - Depositphotos

Der Moment, wenn sie erstmals ihre Blase oder ihren Darm plötzlich nicht mehr kontrollieren können, bleibt vielen Männern in Erinnerung. Dabei ist Inkontinenz häufig ein Tabuthema.

Doch es ist wichtig, darüber zu sprechen, um aufzuklären und Behandlungsmöglichkeiten zu finden. Die folgenden neun Gründe sind oft verantwortlich für eine Inkontinenz.

Harnwegsinfektion

Obwohl Harnwegsinfektionen eher bei Frauen auftreten, sind auch Männer nicht davor geschützt. Wenn Bakterien in die Harnwege gelangen, breiten sie sich aus und verursachen eine Infektion.

Mann beim Urologen
Wenn Beschwerden auf eine Harnwegsinfektion hindeuten, sollten Männer einen Arzt aufsuchen, um Folgeprobleme wie Inkontinenz zu verhindern. - Depositphotos

Eine Harnwegsinfektion ist zwar behandelbar, doch unter Umständen kommt es zu einem überaktiven Blasensyndrom, das mit Inkontinenz einhergeht.

Prostatitis

Die Prostatitis – eine Entzündung der Prostata – ist eine potenzielle Ursache für Inkontinenz. Sie führt oft zu einem ständigen Harndrang, der für viele Männer kaum kontrollierbar ist.

Auch Brennen oder Jucken beim Wasserlassen tritt in diesem Zusammenhang häufig auf. Werden Sie beim Arzt vorstellig, denn eine Prostatitis kann und sollte behandelt werden.

Neurologische Störungen

Verschiedene neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Schlaganfälle, Rückenmarksverletzungen, Gehirntumoren und Parkinson hinterlassen oft langfristige Schäden im Körper.

Einer davon ist die Entwicklung einer Inkontinenz. Liegen andere Erkrankungen vor, ist es wichtig, die Inkontinenz beim Arzt ebenfalls offen anzusprechen und bei der Behandlung zu berücksichtigen.

Diabetes

Auch Diabetes kann Inkontinenz auslösen. Insbesondere Typ-2-Diabetes ist häufig bei Erwachsenen über 45 Jahren anzutreffen und erhöht somit das Risiko für Inkontinenz.

Mann testet Blutzuckerwert
Diabetes kann Inkontinenz begünstigen. - Depositphotos

Werden die Blutzuckerwerte reguliert und der Diabetes gut in Schach gehalten, ist es wahrscheinlich, dass sich einige der Folgebeschwerden zurückbilden.

Falsche Ernährung

Bestimmte Nahrungsmittel und Getränke wirken als Diuretika (harntreibende Mittel), was die Blase stimuliert und die Urinmenge erhöht. Eine Anpassung der Ernährung wirkt Inkontinenz oft entgegen.

Eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Scharfes sind daher zu empfehlen, damit die Beschwerden zurückgehen.

Nerven- und Muskelschäden

Nerven- und Muskelschäden können ebenfalls Verursacher einer Inkontinenz sein. Vor allem nach bestimmten Operationen, etwa an der Prostata, kann es dazu kommen.

Besprechen Sie die Situation in solchen Fällen deshalb mit Ihrem behandelnden Arzt, um passende Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Alter

Mit dem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit von Darm- und Harninkontinenz grundsätzlich zu. Die Muskeln der Blase altern und grosse Mengen Urin werden nicht mehr so effektiv wie früher gehalten.

Älterer Mann mit älterer Frau
Je älter wir werden, desto höher wird das Risiko, eine Inkontinenz zu entwickeln. - Depositphotos

Der natürliche Alterungsprozess setzt bei jedem Menschen ein. Beckenbodentraining hilft, die Blase auch im Alter noch fit zu halten.

Vergrösserte Prostata

Eine häufige Ursache für den ständigen Drang zum Urinieren ist eine vergrösserte Prostata. Eine gutartige Prostatavergrösserung tritt besonders bei älteren Männern häufig auf.

Ist die Prostata vergrössert, ist in der Regel auch die Harnröhre verengt. Das führt dazu, dass der Harn nur bedingt und somit nicht vollständig ausgeschieden wird, was die Blase schwächt.

Gewicht

Übergewicht und Adipositas tragen ebenfalls zu Inkontinenz bei. Das überschüssige Körpergewicht belastet den Beckenboden, sodass dieser geschwächt wird.

Zudem verursacht Adipositas häufig weitere gesundheitliche Probleme. Betroffenen wird deshalb dazu geraten, ihr Gewicht langsam und langfristig zu reduzieren.

Sowohl eine Ernährungsumstellung als auch regelmässige Bewegungseinheiten helfen dabei, ein normales Körpergewicht zu erreichen.

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