Alzheimer-Telefon: Seit 20 Jahren für Demenzbetroffene da
Demenz stellt Erkrankte und Angehörige vor viele Fragen. Betroffene, Fachpersonen und weitere Ratsuchende können sich an das nationale Alzheimer-Telefon wenden.
In einer Medienmitteilung blickt Alzheimer Schweiz auf den Erfolg des sogenannten «Alzheimer-Telefons» zurück, das es mittlerweile seit 20 Jahren gibt. Das schweizweite, niederschwellige und kostenlose Beratungsangebot ist gefragter denn je.
Kostenlose Beratung durch Fachpersonen
Mit Alzheimer oder einer anderen Demenzform verändert sich der Alltag sowohl für Erkrankte als auch Angehörige. Die Beraterinnen des nationalen Alzheimer-Telefons begleiten Betroffene, aber auch Gesundheitsfachpersonen sowie weitere Interessierte bei Fragen und herausfordernden Situation rund um Demenz.
Das niederschwellige, kostenlose Angebot von Alzheimer Schweiz feiert diesen November sein 20-jähriges Bestehen und ist es sehr gefragt: Im vergangenen Jahr suchten rund 3000 Personen Rat beim Alzheimer-Telefon.
2004 lancierte Alzheimer Schweiz das nationale Alzheimer-Telefon als neue Beratungs- und Informationsdienstleistung mit zwei Fachpersonen. Mit raschem Erfolg: Bereits ein Jahr später wurde das Team um eine weitere Person aufgestockt, um die vielen Anfragen beantworten zu können.
Erfolgsgeschichte des Alzheimer-Telefons
Stefanie Becker, Direktorin von Alzheimer Schweiz, unterstreicht die Bedeutung des Alzheimer-Telefons: «Für Betroffene ist es wichtig, die Handlungsmöglichkeiten zu kennen, die sie in ihrem Alltag unterstützen, damit sie ein gutes Leben auch mit der Erkrankung führen können.»
«Unsere Beratung am nationalen Alzheimer-Telefon ist manchmal Hotline in Krisensituationen, manchmal Bestärkung in Momenten des Zweifels, manchmal einfach auch Auskunftsstelle – aber immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Ratsuchenden, und das schweizweit», erklärt Stefanie Becker.
Yasmina Konow, seit sieben Jahren Beraterin am Alzheimer-Telefon, berichtet aus dem Beratungsalltag: «Oft können wir am Telefon erklären, warum sich ein Erkrankter in einer bestimmten Situation so verhält. Wir geben praktische Tipps, wie zum Beispiel die Kommunikation verbessert werden kann. Wir zeigen die nächsten Schritte auf und verweisen vor allem auch an die Alzheimer-Sektion als niederschwellige Anlaufstelle in ihrer Nähe.»
Eine grosse Hilfe für Angehörige
84 Prozent der Ratsuchenden liessen sich 2023 telefonisch beraten, 15 Prozent stellten ihre Fragen per Mail oder Brief und 1 Prozent nutzte die sozialen Medien. Mit 42 Prozent am häufigsten meldeten sich Töchter, Söhne, Schwiegertöchter und Schwiegersöhne beim Alzheimer-Telefon.
Es folgten mit 21 Prozent die Lebenspartner, mit 15 Prozent medizinische Fachpersonen und je 2 Prozent der Anrufenden waren im letzten Jahr Demenzerkrankte selbst sowie Personen, die sich um ihre Gesundheit sorgten. Viele Anrufende stellen Fragen zur Begleitung erkrankter Angehöriger, insbesondere zur Gestaltung des Alltags mit einer Demenz sowie zu geeigneten Hilfsmitteln und Entlastungsangeboten.
Weitere Fragen beziehen sich auf das Verhalten der Erkrankten und den Umgang mit ihnen. Die Beraterinnen verweisen auch auf die Informationsmaterialien von Alzheimer Schweiz sowie die Beratung und Unterstützungsmöglichkeiten der 21 kantonalen Alzheimer-Sektionen.
Das Alzheimer-Telefon:
Telefon 058 058 80 00, [email protected]
Montag bis Freitag, 8–12 Uhr und 13.30–17 Uhr
Kostenlose und anonyme Beratung in Deutsch, Französisch und Italienisch