Dauermüdigkeit? Wenn der Tag zur ewigen Nacht wird
Hypersomnien zeichnen durch ein starkes Tagesschlafbedürfnis aus. Wie man zur Diagnose kommt und welche Therapie hilfreich ist, erfahren Sie hier.
Menschen mit Hypersomnie kämpfen ständig gegen das Einschlafen an und haben Schwierigkeiten, ihren normalen Tagesablauf zu bewältigen. Die Behandlung kann medikamentös erfolgen oder sich auf zugrundeliegende Bedingungen konzentrieren.
Das Hauptsymptom der Hypersomnie ist die andauernde Tagesmüdigkeit trotz regelmässiger Nachtruhe. Diese extreme Schläfrigkeit beeinträchtigt massiv das tägliche Leben der Betroffenen.
Neben dem Gefühl extremer Erschöpfung während des Tages können auch ungewolltes Einschlafen sowie Konzentrations- und Leistungsschwierigkeiten auftreten.
Ein Rätsel für Mediziner
Hypersomnia tritt meist erstmals im Teenageralter auf, wobei die ersten Symptome zwischen 10 und 30 Jahren auftreten können. Eine genaue Diagnose kann jedoch Jahre dauern.
Obwohl diese Störung relativ selten ist, leidet bis zu einer von vier Menschen irgendwann in ihrem Leben unter übermässiger Tagesmüdigkeit.
Die Ursachen der Hypersomnie sind noch nicht vollständig geklärt. Die häufigste Ursache ist einfach Schlafmangel, auch bekannt als Schlafentzug.
Andere mögliche Auslöser können Schlafstörungen wie Schlafapnoe, Depressionen und andere psychische Erkrankungen sein. Auch bestimmte Medikamente sowie medizinische Störungen wie Diabetes und Schilddrüsenunterfunktion stehen im Verdacht ursächlich für Hypersomnie zu sein.
Wenn die Müdigkeit keine Ursache hat
In Fällen, in denen Ärzte keine spezifische Ursache für eine Erkrankung feststellen können, sprechen sie von einem «idiopathischen» Zustand. Bei idiopathischer Hypersomnie kann die extreme Tagesmüdigkeit nicht auf Medikamente, psychische Probleme oder andere externe Gründe zurückgeführt werden.
Daneben entstehen hypersomniaartige Zustände auch durch äussere Einflüsse wie körperliche und geistige Gesundheitsprobleme sowie Freizeitdrogen. Auch hier steht das Symptom der übermässigen Tagesmüdigkeit im Vordergrund.
Der lange Weg zur Klarheit
Zur Diagnosestellung führen Ärzte umfangreiche medizinische Untersuchungen durch und vergleichen die Ergebnisse mit den diagnostischen Kriterien internationaler Schlafforschungsverbände. Dazu gehören eine gründliche Anamnese, ein Schlafprotokoll, körperliche Untersuchungen und Bluttests sowie spezielle Schlafuntersuchungen wie die Polysomnographie und der Multiple-Sleep-Latenz-Test.
Die Therapie der Hypersomnie erfolgt meist medikamentös mit Wachheit fördernden Medikamenten. Bei anderen Formen von Hypersomnie steht die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache im Vordergrund.
Trotz aller Herausforderungen ist es wichtig zu wissen, dass Menschen mit Hypersomnie in der Regel keine schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen haben. Mit einer geeigneten Behandlung können sie langfristige Verbesserungen erzielen und ihren Alltag besser bewältigen.
