Der unsichtbare Feind im Kopf: Demenz und ihre Geheimnisse
Demenz ist eine schwerwiegende Krankheit mit vielen Facetten. Hier erfahren Sie mehr über die Volkskrankheit und ihre Geheimnisse.
Demenz ist eine Krankheit, die mehr als nur das Gedächtnis betrifft. Sie beeinflusst grundlegende kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Sprache, logisches Denken und Problemlösungsfähigkeit in einem Ausmass, dass es den Alltag der Betroffenen erheblich stört.
Nicht jede Verwirrtheit oder Vergesslichkeit ist jedoch ein Zeichen von Demenz. Es gibt viele Gründe für temporäre Konfusion, die nichts mit dieser ernsten Erkrankung zu tun haben.
Für die Diagnose einer Demenz müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Dazu gehören Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit, der Orientierung, des Urteilsvermögens und der motorischen sowie räumlichen Fähigkeiten.
Wichtig zu wissen: Eine Depression oder Schizophrenie kann nicht zur Demenz führen. Demenz tritt bei etwa 1 Prozent der über 60-Jährigen auf und verdoppelt sich statistisch gesehen alle fünf Jahre nach dem 65. Lebensjahr.
Ein Puzzle aus vielen Teilen
Es gibt zahlreiche Ursachen für eine Demenz-Erkrankung. Die häufigste Form ist Alzheimer-Demenz.
Andere Auslöser können Lewy-Körper-Demenz sein, vaskuläre Demenz, Demenzen im Zusammenhang mit Parkinson's Disease oder frontotemporale Lobärdegeneration (FTLD).
Auch bestimmte medizinische Zustände wie Schilddrüsenerkrankungen, Medikamentenvergiftung und Thiaminmangel bei Alkoholismus können eine Rolle spielen. Ebenso sind Hirnverletzungen, Schlaganfälle, Multiple Sklerose, Infektionen des Gehirns, HIV-Infektionen und Flüssigkeitsansammlungen im Gehirn mögliche Ursachen.
Diagnosestellung
Die Diagnose von Demenz beginnt mit einer gründlichen Anamnese durch den Arzt sowie körperlicher Untersuchung und kognitiven Tests. Weitere Tests – etwa Blut- oder Urintests, Röntgenaufnahmen der Brust oder eine Gehirnuntersuchung mittels MRI oder CT – werden je nach Indizien aus der Anamnese angeordnet.
Selbst ein EEG zur Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns oder die Analyse von Rückenmarksflüssigkeit kann notwendig sein.
Behandlung einer Demenz
Bei der Behandlung von Demenz steht die Linderung der Symptome an erster Stelle. Manchmal lässt sich auch eine reversible Ursache finden.
Medikamente wie Acetylcholinesterase-Hemmer können in manchen Fällen das Fortschreiten kognitiver Veränderungen verlangsamen. Allerdings sind die Effekte dieser Medikamente oft nur mässig und können das Fortschreiten der zugrunde liegenden Erkrankung nicht aufhalten.
Emotionale Probleme wie Unruhe werden in der Regel im Rahmen des gesamten Behandlungsplans berücksichtigt.