Diese mysteriöse Hautkrebsart ist besonders heimtückisch

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Am 19.11.2023 - 11:59

Ein gibt verschiedene Hautkrebsarten. Das Merkelzellkarzinom jedoch ist besonders heimtückisch. Eine Früherkennung kann Ihr Leben retten.

Hautkrebs
Das maligne Melanom ist die bekannteste und bösartigste Form von Hautkrebs. Es gibt allerdings noch viele weitere Arten. - Depositphotos

Bei Hautkrebs denken die meisten Menschen an das weit verbreitete Melanom. Doch es gibt eine seltenere, dafür umso heimtückischere Form: Der Merkelzellkarzinom. Obwohl nur etwa 1600 Fälle jährlich in den USA diagnostiziert werden, ist dessen frühzeitige Entdeckung entscheidend für die Überlebenschancen.

Diese Krebsform entsteht aus den sogenannten Merkel-Zellen unserer obersten Hautschicht und zeichnet sich durch eine hohe Aggressivität aus. Besonders auffällig ist dabei die Neigung zur schnellen Metastasierung – also dem Ausbreiten auf andere Körperregionen wie Lunge oder Knochen.

Aber was genau verursacht diesen seltenen Krebstyp? Sonneneinstrahlung scheint ein wichtiger Faktor zu sein, vor allem in Bereichen starker Exposition wie Gesicht oder Hände. Doch auch das Alter und ein bestimmtes Virus – das Merkelzell-Polyomavirus (MCV) – spielen eine Rolle bei der Entwicklung dieser Krankheit.

Sonnengeküsst oder sonnenverbrannt?

Die Liebe zum Sonnenbad kann ihre Schattenseiten haben. So begünstigt UV-Licht nicht nur Faltenbildung und Altersflecken, sondern erhöht auch das Risiko für diverse Hautkrankheiten inklusive des Merkelzellkarzinoms. Die Prävention liegt hier buchstäblich auf der Hand: Schutzkleidung sowie regelmässiges Auftragen von Breitspektrum-Sonnenschutzmittel sind unerlässliche Massnahmen im Kampf gegen diese unscheinbare Gefahr.

Sonnenbad
Menschen, die gerne und oft in der Sonne liegen, sind einem höheren Hautkrebsrisiko ausgesetzt. - Depositphotos

Trotz seiner Seltenheit sollte man dieses Karzinom nicht unterschätzen. Insbesondere dann nicht, wenn man über 65 Jahre alt ist oder bereits Erfahrungen mit anderen Arten von Hautkrebs gemacht hat. Auch Personen mit geschwächtem Immunsystem sollten besonders wachsam sein.

Kleine rote oder lila Knötchen können leicht als harmlose Veränderungen abgetan werden. Doch gerade solche Wucherungen können Anzeichen eines Merkelzellkarzinoms sein und erfordern dringend ärztliche Abklärung. Es gilt daher: Neue Muttermale oder Knoten immer vom Dermatologen prüfen lassen.

Sind Sie gefährdet?

Nebst dem Alter sind es vor allem Männer mit heller Hautfarbe und einer Vorliebe für Solariumbesuche beziehungsweise intensive Sonnenexposition ohne entsprechenden Schutz, welche verstärkt diesem Risiko ausgesetzt sind. Aber auch eine familiäre Vorbelastung kann einen Einfluss haben, sowie gewisse Medikamente und Erkrankungen des Blutes oder des Immunsystems.

Ist erst einmal ein Verdacht geäussert worden, führt kein Weg am Dermatologen vorbei. Mittels Biopsie wird Gewebe entnommen und unter dem Mikroskop analysiert. So lässt sich feststellen, ob tatsächlich ein malignes Geschehen vorliegt.

Hautkrebs
Mittels einer Biopsie kann Hautkrebs erkannt werden. - Depositphotos

Und falls ja? Dann hängt alles davon ab, wo sich der Tumor befindet und ob er bereits metastasiert hat. Operationen können notwendig werden, genauso wie Strahlen- und Chemotherapie. Je nach Fall kommen sogar Immuntherapiemethodiken zum Einsatz, um betroffene Patientinnen zu behandeln.

Doch selbst nach erfolgreicher Behandlung bleibt Wachsamkeit geboten; regelmässige Nachkontrolluntersuchungen sind essenziell, um Rückfälle rechtzeitig erkennen zu können.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen