Wutausbrüche: Was die Gesundheit damit zu tun haben kann
Wut ist eine natürliche und gesunde Emotion. Doch häufige Ausbrüche können der Gesundheit schaden – beziehungsweise mit ihr zusammenhängen.
Manchmal sind es ungelöste Gefühle, die für Wut sorgen, manchmal aber auch gesundheitliche Gründe. Verschiedene Krankheiten und medizinische Behandlungen können Wutanfälle als Nebenwirkung haben.
In diesem Artikel beleuchten wir häufige Ursachen für gesundheitsbedingte Wutausbrüche ...
Demenz, Schlafpillen und Angstmedikamente
Verschiedene Formen von Demenz wie Alzheimer oder Lewy-Körper-Demenz führen häufig zu Frustration – und damit einhergehenden Wutausbrüchen. Besonders für Pflegepersonen kann das eine Herausforderung darstellen.
Benzodiazepine werden oft zur Behandlung von Angststörungen verschrieben. Doch diese Medikamente können bei Personen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen zu plötzlichen Wutanfällen führen – eine seltene, aber schädliche Nebenwirkung.
Autismus: Stummer Schrei nach Verständnis
Auch Menschen im Autismusspektrum erleben häufiger Wutanfälle. Auslöser können Stress, sensorische Überlastung oder Änderungen in der Routine sein.
Der Zorn kann plötzlich aufkommen, scheinbar aus dem Nichts auftauchen und genauso schnell wieder verschwinden.
Kann Cholesterinmedikation die Stimmung kippen?
Mittel zur Senkung des Cholesterinspiegels – Statine genannt -, können ebenfalls Aggressionen auslösen.
Experten vermuten, dass der sinkende Cholesterinspiegel auch den Serotoninspiegel (das «Glückshormon») senkt. Das kann zu Reizbarkeit und Depression führen.
Depression und Diabetes
Gereiztheit geht oft Hand in Hand mit Verzweiflung. Insbesondere depressive Männer neigen eher zu gewalttätigen Ausbrüchen.
Auch nach der Diagnose einer ernsthaften Erkrankung wie Diabetes durchlaufen viele Menschen eine emotionale Achterbahnfahrt, einschliesslich Wutausbrüche.
Epilepsie: Sturm im Gehirn
Ein epileptischer Anfall ist eine elektrische Störung im Gehirn. Er kann unkontrollierbares Zittern, Angstzustände und sogar Bewusstseinsverlust verursachen.
In seltenen Fällen kommt es nach einem Anfall zu aggressivem Verhalten.
Hormonelle Achterbahnfahrt der Gefühle
Viele Frauen erleben während ihrer Periode oder der Menopause starke Stimmungsschwankungen, die bis hin zu extremen Wutanfällen reichen können.
Auch ein Schlaganfall oder eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen (Hyperthyreose) können zu Stimmungsschwankungen und erhöhter Reizbarkeit führen.
Wilson-Krankheit: Der seltene Zorn
Diese seltene genetische Erkrankung führt zu einer Kupferansammlung in Leber oder Gehirn – was Aggressionen auslösen kann.
Beim Verdacht, dass eine dieser Krankheiten oder Behandlungen Wutausbrüche verursacht, sollte man einen Arzt aufsuchen. Es gibt viele Möglichkeiten zur Unterstützung und Hilfe bei der Bewältigung von Wutanfällen.