Neue Studie räumt mit Zucker-Mythos auf
Ist der Konsum von Zucker wirklich so ungesund, wie bisher angenommen? Die Antwort ist überraschend.
Ein bisschen Zucker in der morgendlichen Tasse Kaffee oder Tee schmeckt doch gleich viel besser. Aber ist er auch gesund?
Eine neue Langzeitstudie liefert überraschende Antworten.
Forscher aus Dänemark und den Niederlanden haben die Auswirkungen von zugesetztem Zucker in Kaffee und Tee auf unsere Gesundheit untersucht. Sie analysierten Daten aus der sogenannten «Copenhagen Male Study», einer Längsschnittstudie, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckte.
Zuckersüsse Wahrheiten: Die Ergebnisse einer bahnbrechenden Studie
Im Fokus standen dabei Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sowie die allgemeine Sterblichkeit.
Das verblüffende Resultat: Das Hinzufügen von Zucker zu Kaffee oder Tee scheint keine zusätzlichen gesundheitlichen Risiken mit sich zu bringen. Zumindest nicht in signifikantem Masse.
Dies steht im Gegensatz zur weit verbreiteten Annahme, dass ein Überschuss an Zucker in unserer Ernährung zahlreiche Gesundheitsprobleme verursachen kann. Darunter Zahnverfall, Übergewicht und Herzkrankheiten.
Süsser Genuss ohne Reue?
Trotz dieser neuen Erkenntnisse empfiehlt die American Heart Association weiterhin eine Obergrenze von 9 Teelöffeln zugesetztem Zucker für Männer. Frauen sollten nicht mehr als 6 Teelöffeln pro Tag konsumieren.
Viele Menschen überschreiten diese Empfehlung jedoch regelmässig. Oft ohne es zu merken, da auch in vermeintlich gesunden Lebensmitteln häufig versteckter Zucker enthalten ist.
Studie bezieht sich explizit auf Zuckerzusatz in Tee oder Kaffee
Die Forscher betonen daher, dass ihre Studie sich speziell auf den Zusatz von Zucker in Kaffee oder Tee bezieht. Nicht aber auf einen übermässigen Zuckerkonsum im Allgemeinen.
Sie gehen davon aus, dass die meisten Menschen nur eine kleine Menge Zucker zu ihren Heissgetränken hinzufügen.
Wer lebt länger?
In der Studie wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen unterteilt: Diejenigen, die Zucker zu ihrem Kaffee oder Tee hinzufügten (die «Zuckergruppe»). Und diejenigen, die dies nicht taten (die «Kein-Zucker»-Gruppe).
Im Vergleich zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich ihrer Sterblichkeit. Oder dem Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs.
Dies bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass ein hoher Zuckerkonsum unbedenklich ist. Vielmehr legen die Ergebnisse nahe, dass moderate Mengen an zugesetztem Zucker wahrscheinlich keine erheblichen Gesundheitsrisiken darstellen.
Die Grenzen der Studie und der Weg nach vorn
Trotz ihrer beeindruckenden Ergebnisse hat die Studie auch ihre Grenzen. So basiert sie auf Selbstaussagen der Teilnehmer und geht davon aus, dass ihr Zuckerkonsum über die Zeit konstant blieb.
Was in Wirklichkeit möglicherweise nicht zutraf. Zudem betonen Experten, dass es einen grossen Unterschied gibt.
Besonders zwischen dem Hinzufügen von zwei Teelöffeln Zucker zu einem selbstgemachten Getränk oder dem Konsum von industriell hergestellten Getränken. Weitere Forschungen sind daher nötig, um das komplexe Verhältnis zwischen unserer Ernährung und unserer Gesundheit vollständig zu verstehen.