So wirken Kuhmilch und pflanzliche Milch auf die Darmgesundheit

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 20.09.2024 - 18:02

Während viele Menschen zu pflanzlichen Alternativen wechseln, schwören andere weiterhin auf Kuhmilch. Welche Effekte haben die beiden Kontrahenten auf den Darm?

Kuhmilch
Lange Zeit galt Kuhmilch als der Gesundheitsbooster schlechthin. Doch mit dem Aufkommen von pflanzlichen Alternativen steht tierische Milch zunehmend in die Kritik. Zu Recht? - Depositphotos

Bei der Diskussion um Kuhmilch und ihre pflanzlichen Alternativen wie etwa Hafer-, Soja- oder Mandelmilch scheiden sich die Geister. Gerade bei der Diskussion um die Effekte auf das Mikrobiom gehen die Meinungen weit auseinander.

Was sagt die Wissenschaft zu den Effekten der verschiedenen Milcharten auf die Darmgesundheit? Forscher haben kürzlich in der Fachzeitschrift «Nutrients» eine Studie veröffentlicht, die genau diesen Fragen nachgeht.

Kuhmilch hat wohl die Nase vorn

Dabei stellten sie fest, dass sowohl tierische als auch pflanzliche Milcharten einen positiven Einfluss auf unsere Darmgesundheit haben können. Allerdings scheint Kuhmilch im Detail klare Vorteile zu haben.

Kühe, Weide
Nicht vergessen: Bei Kuhmilch gibt es auch qualitativ wichtige Unterschiede, denn bei Weitem nicht alle Tiere werden auf der Weide gehalten. - Depositphotos

So förderte sie in den Untersuchungen ein besonders reichhaltiges und vielfältiges Mikrobiom – also eine Gemeinschaft nützlicher Bakterien. Pflanzenbasierte Alternativen hingegen können unter Umständen das Wachstum schädlicher Bakterien begünstigen.

Mehr als nur Kalzium: Die verborgenen Schätze der Kuhmilch

Kuhmilch ist bekannt für ihren hohen Gehalt an Kalzium, Vitaminen und Proteinen. Diese besitzen entzündungshemmende Eigenschaften und können beispielsweise Krankheiten wie des Herzkreislaufsystems und Osteoporose vorbeugen.

Darüber hinaus enthält Kuhmilch bioaktive Moleküle und Oligosaccharide, die sich positiv auf unsere Darmgesundheit auswirken. Sie fördern das Wachstum von nützlichen Bakterien wie Lactobacillus und Bifidobacterium.

Pflanzenpower: Die Vorzüge der veganen Milch

Allerdings haben auch pflanzliche Alternativen ihre Vorteile. Sie sind oft reich an ungesättigten Fetten und Kohlenhydraten und enthalten weder Laktose noch Cholesterin.

Pflanzliche Milchalternativen
Auch pflanzliche Milchalternativen bekamen von den Wissenschaftlern ein allgemein gutes Zeugnis ausgestellt. - Depositphotos

Das macht sie zu einer guten Wahl für Menschen mit Laktoseintoleranz oder Milchproteinallergie. Zudem enthalten sie Antioxidantien und Phytosterole, welche oxidativen Stress im Körper reduzieren können.

Es wurde jedoch gezeigt, dass bestimmte Arten von Pflanzenmilch das Wachstum schädlicher Bakterien fördern könnten – wenn auch in geringem Masse.

Welche Milch ist nun die bessere?

Die Forscher betonen, dass sowohl tierische als auch pflanzliche Milcharten zur Darmgesundheit beitragen können – allerdings auf unterschiedliche Weise. Obwohl pflanzliche Milch einige Vorteile bietet, scheine Kuhmilch für die Unterstützung der allgemeinen Gesundheit besser geeignet.

Gleichzeitig sei aber entscheidend, bei der Entscheidung individuelle Ernährungsbedürfnisse zu berücksichtigen. Weitere Untersuchungen werden benötigt, um zu klären, wie sich die verschiedenen Milchsorten im Detail auf das Darmmikrobiom auswirken.

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