Dieses Getränk kann Leberschäden begünstigen

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Unsere Leber ist rund um die Uhr aktiv und leistet Schwerstarbeit. Ein spezielles Getränk kann ihr jedoch mächtig zusetzen.

Arztbesuch, Organe auf einem Bildschirm
Die Leber gilt als das Hauptentgiftungszentrum des Körpers und übernimmt somit eine lebenswichtige Aufgabe. - Depositphotos

Fast sieben Liter dieses Getränks konsumieren die Schweizer pro Kopf und Jahr. Es wird als eine Art «Leistungsbooster» beworben.

Nicht nur Erwachsene greifen zum Energy-Drink. Auch Jugendliche geniessen ihn immer häufiger.

Doch durch regelmässigen Konsum können die Drinks zum ernsthaften Problem für die Leber werden.

Stimulierung mit Nebenwirkungen

Koffein stimuliert das Nervensystem, es steigert kurzfristig Leistung und Aufmerksamkeit. Viele Energy-Drinks enthalten bis zu 250 Milligramm pro Dose – das entspricht zwei bis drei grossen Tassen Kaffee auf einmal.

Wer mehrere davon trinkt, landet schnell über dem empfohlenen Tageslimit. Die Leber muss das Übermass verstoffwechseln und dafür über die Masse schuften.

Person öffnet Getränkedose
In manchen Ländern gelten Energy-Drinks bereits als Lifestyle-Produkt. Trotzdem empfehlen Kinderärzte, diese wenn, dann erst ab 18 Jahren zu konsumieren. - Depositphotos

Wird sie über längere Zeit mit hohen Koffeinmengen konfrontiert, kann es zu Entzündungen und Funktionsstörungen in diesem wichtigen Organ kommen. Kaffee selbst zeigt im Gegensatz zu Energy-Drinks positive Effekte in Studien zur Lebergesundheit – ein kleiner, aber entscheidender Unterschied.

Zuckerfalle in der Dose

Hinter dem süffigen Geschmack verbirgt sich oft mehr Zucker als in einem klassischen Softdrink. Allein eine 500-Milliliter-Dose bringt es auf über 60 Gramm – das sind rund 15 Teelöffel, die die Leber verarbeiten muss.

Diese Menge bringt den Blutzuckerspiegel aus der Balance und lässt Fett in der Leber entstehen, was langfristig zu einer sogenannten nichtalkoholischen Fettleber führen kann.

Zuckerfreie Varianten klingen besser, täuschen aber oft: Künstliche Süssstoffe wie Aspartam oder Sucralose stehen im Verdacht, ebenfalls Stoffwechselprozesse zu stören und die Leber zu belasten.

Zusatzstoffe mit Risiko

Neben Koffein und Zucker stecken in Energy-Drinks oft Vitamine, Kräuterextrakte und Aminosäuren – ein Mix, der harmlos wirkt, aber tückisch sein kann. Besonders riskant sind hohe Dosen an Niacin (Vitamin B3).

Niacin unterstützt zwar den Energiestoffwechsel, kann in grossen Mengen jedoch giftig für die Leber werden. In Einzelfällen wurde sogar eine Leberentzündung nach exzessivem Energy-Drink-Konsum dokumentiert.

Gesündere Alternativen für den Alltag

Wer Energie braucht, hat bessere Optionen als eine Dose voller Zusätze. Eine Tasse ungesüsster Kaffee oder grüner Tee liefert moderate Mengen Koffein plus antioxidative Stoffe, die die Leber schützen.

Grüner Tee
Grüner Tee enthält L-Theanin – das sorgt für Fokus ohne das typische Koffein-Hoch und -Tief. - Depositphotos

Auch Wasser mit frischer Zitrone oder Beeren hilft, den Kreislauf anzukurbeln. Ein Glas Mineralwasser mit einem kleinen Schuss Apfelessig regt bei manchen ebenfalls den Stoffwechsel an.

Wichtig bei Apfelessig mit Wasser: nur gelegentlich und stark verdünnt trinken, um Zähne und Magen zu schonen.

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