Chronische Unterleibsschmerzen und ihre Auswirkungen auf das Leben
Chronische Unterleibsschmerzen, an denen viele Frauen leiden, beeinflussen das Leben sehr negativ. Sie dürfen in unserer Gesellschaft nicht tabuisiert werden.
Chronische Unterleibsschmerzen sind Schmerzen, die nicht menstruationsbedingt sind und über einen Zeitraum von sechs Monaten oder länger anhalten. Sie können durch verschiedene Erkrankungen wie Endometriose, Myome, Muskelkrämpfe im Beckenboden, Verwachsungen und andere Störungen verursacht werden.
Eine genaue Diagnose ist oft schwierig zu stellen, da mehrere Komplikationen für die Krämpfe und Schmerzen verantwortlich sein kann. Dieser Zustand wird als «Multi-System-Störung» bezeichnet und umfasst sexuelle, Darm-, Harn-, gynäkologische und muskuloskelettale Symptome.
Die physische und emotionale Belastung chronischer Unterleibsschmerzen
Neben dem isolierenden Gefühl der Unverständlichkeit wirken sich chronische Unterleibsschmerzen auch körperlich sowie emotional aus. Sie beeinträchtigen Beziehungen, Arbeit, Schlafqualität sowie das allgemeine Wohlbefinden einer Frau.
Zudem können diese dauerhaften Beschwerden Depressionen begünstigen sowie Ängste schüren. Auch Konzentrationsprobleme oder Schlafstörungen können die Folge sein.
Es ist wichtig, den Verlauf der Schmerzen genau zu dokumentieren: Wie fühlen Sie sich an? Wie oft ändern Sie sich? Und wie beeinträchtigen Sie das tägliche Leben?
Diese Informationen können helfen, effektive Therapieansätze zu entwickeln und den Weg zur Genesung einzuleiten.
Die Auswirkungen von chronischen Schmerzen auf die Identität
Forschungen haben gezeigt, dass kurzfristige Schmerzerfahrungen wenig Auswirkungen auf das Selbstbild einer Person haben. Chronische Schmerzzustände hingegen können das Selbstbild gravierend verändern – insbesondere, wenn alltägliche Aufgaben kontinuierlich durch die Beschwerden gestört werden.
Zudem sind diese langanhaltenden Leiden häufig mit Depressionen verbunden. Diese können zu Müdigkeit, Stimmungsschwankungen sowie Veränderungen im Schlaf- und Essverhalten führen – Faktoren, die das Wesen einer Person vollkommen verändern können.
Verbesserungsmöglichkeiten im Gesundheitssystem
Frauen leiden häufig darunter, dass ihre Schmerzerfahrungen im medizinischen Bereich ignoriert werden. Ärzte sollten gezielter nach Symptomen fragen und mehr Zeit zum Zuhören verwenden.
Ausserdem ist Empathie innerhalb der medizinischen Versorgung extrem wichtig. Viele Frauen empfinden ihre Unterleibschmerzen aus Scham oder Schuldgefühlen heraus als peinlich – doch diese Emotionen dürfen nicht tabuisiert werden.