Helfen Diabetes-Medikamente bei Frauen gegen Unfruchtbarkeit?

Laura Martin
Laura Martin

Am 02.01.2025 - 06:16

Eine unerwartete Nebenwirkung sorgt für Aufsehen: Frauen, die das Diabetesmedikament Ozempic einnehmen, berichten von überraschenden Schwangerschaften.

Diabetes-Medikament und Massband
Ist das Diabetes-Medikament Ozempic ein Fruchtbarkeits-Booster? - Depositphotos

Schwanger mit – oder dank Ozempic? Kann dieses Medikament bei Unfruchtbarkeit helfen?

Insbesondere Frauen, die am polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) leiden und Schwierigkeiten haben, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, könnten davon profitieren.

Schwangerschaft trotz schlechter Prognose

Ozempic ist eigentlich ein Medikament gegen Typ-2-Diabetes, nicht zur Förderung der Fruchtbarkeit gedacht. Doch es gibt Frauen, die im Zusammenhang mit der Einnahme der «Abnehmspritze» Ozempic von unerwarteteren Schwangerschaften berichten.

Schwangere mit Herzsymbol
Es gibt Zusammenhänge, die die unerwarteteten Schwangerschaften im Zusammenhang mit Ozempic erläutern. - Depositphotos

Ganz eindeutig ist Ozempic kein Fruchtbarkeitsmedikament per se. Doch Wissenschaftler wollen nun untersuchen, ob das Medikament tatsächlich die Chancen auf eine natürliche Empfängnis verbessern kann.

Gewichtsverlust als Schlüssel zur Fruchtbarkeit?

Eine Theorie: Das Medikament führt zu Gewichtsverlust, was wiederum die Fruchtbarkeit von Frauen verbessern kann.

Übergewicht kann bei Frauen auf verschiedene Weisen die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Etwa durch eine Hemmung des Eisprungs oder eine Verringerung der Qualität ihrer Eizellen und Gebärmutterschleimhaut.

Hoffnungsschimmer für PCOS-Patientinnen?

Dieser Effekt könnte hauptsächlich für Frauen mit PCOS relevant sein. Die Erkrankung betrifft etwa jede zehnte Frau und verursacht unter anderem unregelmässige Perioden, übermässigen Haarwuchs und Gewichtszunahme.

Frau mit Diabetes-Medikament
Ozempic ist eigentlich ein Medikament gegen Typ-2-Diabetes. - Depositphotos

Eine Studie testet nun den Einsatz von Ozempic an 80 übergewichtigen Mädchen und Frauen mit PCOS. Die Probandinnen sind zwischen zwölf und 35 Jahre alt.

Mögliche Risiken

Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Medikaments in Bezug auf Schwangerschaften. So wird geraten, Ozempic mindestens zwei Monate vor einer geplanten Schwangerschaft abzusetzen.

Zudem ist das Medikament aktuell nur zur Behandlung einiger weniger Krankheiten zugelassen. PCOS gehört nicht dazu.

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