Diese Nebenwirkungen können Abnehm-Spritzen haben
Schnelles Abnehmen durch Pillen schlucken? Klingt fantastisch: Aber Vorsicht! Dabei können ernstzunehmende gesundheitliche Probleme entstehen. Wir klären auf.
Diabetes-Medikamente, die zufällig auch beim Abnehmen helfen, erleben gerade einen Boom. Doch eine neue Studie warnt vor ernsthaften Nebenwirkungen dieser Medikamente.
Zu diesen Medikamenten gehören GLP-1-Agonisten wie Semaglutid (Hauptbestandteil von Ozempic, Wegovy und Rybelsus), Tirzepatide (in Mounjaro enthalten) und Liraglutid (verwendet in Victoza und Saxenda).
Sie sind wirksam bei der Gewichtsabnahme – etwa 15 Prozent des Körpergewichts können verloren gehen. Aber sie bringen auch ein Risiko für gastrointestinale Nebenwirkungen mit sich, einschliesslich Pankreasentzündung und Verdauungsblockaden.
Nebenwirkungen nicht nur bei Diabetikern
Doch wie häufig treten diese Nebenwirkungen bei Menschen auf, die keinen Diabetes haben und die Medikamente zur Gewichtsreduktion einnehmen?
Am 28. September forderte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Hersteller von Semaglutid-Medikamenten auf, eine Warnung über das mögliche Risiko einer Darmblockade in den Beipackzettel aufzunehmen.
Dies geschah, nachdem mehr als 8500 Berichte über diesen Zustand sowohl von diabetischen als auch nicht-diabetischen Nutzern eingegangen waren.
Gefährliches Spiel mit dem Gewicht
Nun liefern Wissenschaftler der University of British Columbia in einem Forschungsbrief, der in der Fachzeitschrift JAMA veröffentlicht wurde, zusätzliche Daten über das Ausmass dieser Risiken für Menschen, die diese Medikamente rein zur Gewichtsabnahme einnehmen.
Sie verglichen das Risiko für Pankreatitits, Darmverschluss und Gastroparese (eine Verlangsamung der Magenentleerung) bei Nicht-Diabetikern, die eine Form von GLP-1 einnahmen und Patienten, die hingegen eine ältere Kombination von Abnehm-Medikamenten einnahmen.
Die untersuchten Nebenwirkungen traten bei den 4700 Menschen der GLP-1 Gruppe deutlich häufiger auf, als bei den 650 restlichen Probanden. Das Risiko für Pankreatitis war neunmal höher, bei Darmverschluss und Gastroparese rund viermal höher.
Risiko oder Nutzen: Was wiegt mehr?
Für Diabetiker könnten die Vorteile bei der Kontrolle ihrer Krankheitssymptome die gastrointestinalen Risiken überwiegen. Aber für Nicht-Diabetiker könnten diese Nebenwirkungen schwerwiegender sein als das Abnehmen selbst.
Es gibt zwar einige Studien zu anderen positiven Gesundheitsauswirkungen dieser Abnehmmittel bei Nicht-Diabetikern – darunter eine Reduzierung des Herzkrankheitsrisikos -, doch es ist weitere Forschung nötig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Weitere Studien sind auch notwendig, um besser zu verstehen, warum GLP-1-Medikamente solche negativen Auswirkungen auf Magen und Darm haben. Erste Untersuchungen bei Menschen mit und ohne Diabetes deuten darauf hin, dass die Medikamente die normale Bewegung von Magen und Darm verlangsamen könnten – möglicherweise lähmen sie sogar das Nervensystem.