Periode: Was Aufklärung mit Gleichberechtigung zu tun hat
Na, gerade auch mitten in der «Erdbeerwoche»? Warum wir in Sachen Menstruation Klartext reden müssen und wann wir damit am besten anfangen, erfahren Sie hier.
Es ist ein Thema, das die Hälfte der Bevölkerung betrifft und das in weiten Teilen der Welt immer noch tabuisiert wird: die Menstruation. Die Stigmatisierung der Regelblutung spielt bei der Unterdrückung von Frauen weltweit eine grosse Rolle.
Doch wie sollten wir tatsächlich mit der weiblichen Periode umgehen und was kann dies bewirken?
Warum die Periode ein politisches Thema ist
In vielen Kulturen und Religionen steht es nicht besonders gut um die Gleichstellung von Mann und Frau. Die weibliche Menstruation wurde seit jeher als Vorwand benutzt, um Mädchen und Frauen zu beschämen und sie auszugrenzen.
Hinter vorgehaltener Hand wird auch heute oft noch über die «Erdbeerwoche» und «Besuch vom roten Baron» gesprochen, wenn wir die Regelblutung meinen. Doch genau das ist Teil des Problems.
Warum wir über Perioden sprechen müssen
Viele Frauen fühlen sich unwohl oder sogar peinlich berührt, wenn es darum geht, offen über ihre Periode zu sprechen. Es ist an der Zeit, dass wir das Stigma brechen und beginnen, ehrliche Gespräche über unsere Körper zu führen.
Das fängt bereits in der Kindererziehung an: Mit Mädchen und Jungen offen über körperliche Vorgänge zu sprechen, trägt massgeblich dazu bei, ein Bewusstsein und eine Akzeptanz für den menschlichen Körper zu entwickeln.
Dazu gehört auch, die Geschlechtsteile korrekt benennen zu können: Oder kennen Sie den Unterschied zwischen Vagina und Vulva?
Wissen ist Macht: Wie Bildung zur Gesundheit beiträgt
Die Kenntnis des eigenen Körpers und dessen Funktionen kann einen grossen Beitrag zur allgemeinen Gesundheit leisten. Wenn Frauen verstehen, was während ihrer Periode passiert, können sie besser auf ihren Körper achten.
Und noch mehr: Wer weiss, dass sein Zyklus aus vier Phasen besteht, kann diese zu seinem Vorteil nutzen. Während der fruchtbaren Tage fühlen sich Frauen oft besonders energiegeladen; kurz vor der Periode stellt sich dagegen eher eine Müdigkeit und der Wunsch nach Ruhe ein.
Aus aufgeklärten Mädchen werden selbstbewusste Frauen
Wenn wir in einer fairen und gleichgestellten Gesellschaft leben wollen, führt kein Weg am «Periodenthema» vorbei. So wie wir über andere Vorgänge im menschlichen Körper reden, so sollte auch die weibliche Regelblutung behandelt werden.
Nur wer seinen eigenen Körper kennt, kann auch selbstbewusst für ihn einstehen. Daher ist es von grosser Wichtigkeit, Vorgänge und Körperteile wertefrei und selbstverständlich benennen zu können – dann können Mädchen und Frauen frei von Stigmatisierung leben.