5 häufige Genitalprobleme bei Babys, die Eltern kennen sollten

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Veränderungen im Genitalbereich von Babys fallen Eltern oft zufällig auf. Wann sie unbedenklich sind – und wann ärztlicher Rat gefragt ist.

Babybeine mit Windel
Auffälligkeiten im Genitalbereich des Babys bedürfen manchmal einer Abklärung. - Depositphotos

Manchmal entdecken Eltern beim Wickeln oder Baden ihres Babys Auffälligkeiten im Genitalbereich, die für Unsicherheit sorgen. Viele dieser Veränderungen sind harmlos, einige benötigen jedoch ärztliche Aufmerksamkeit.

Hydrozele – harmlose Schwellung mit Beobachtungsbedarf

Eine Hydrozele bezeichnet eine Ansammlung von Flüssigkeit im Hodensack, die durch einen nicht vollständig verschlossenen Leistenkanal entsteht. Diese Schwellung ist meist schmerzlos, fällt aber optisch auf.

Mutter und Baby
Im Zweifel sollten Eltern den Kinderarzt konsultieren, wenn sie Veränderungen im Intimbereich des Nachwuchses entdecken. - Depositphotos

Häufig bildet sich die Flüssigkeitsansammlung im Laufe des ersten Lebensjahres von selbst zurück. Bleibt die Hydrozele bestehen oder wird grösser, ist eine operative Behandlung ratsam.

Nicht tastbare Hoden – was steckt dahinter?

Bei vielen neugeborenen Jungen befinden sich die Hoden zunächst noch im Bauchraum und wandern erst kurz vor oder nach der Geburt in den Hodensack. Bleibt einer oder beide Hoden dauerhaft aus, spricht man von einem Hodenhochstand.

In den meisten Fällen erfolgt der Abstieg der Hoden innerhalb des ersten Lebensjahres von selbst. Sollte das nicht der Fall sein, empfiehlt sich eine genaue Untersuchung durch den Kinderarzt.

Um späteren Fruchtbarkeitsproblemen oder einem erhöhten Krebsrisiko vorzubeugen, kann eine Hormontherapie oder ein kleiner operativer Eingriff notwendig werden.

Harnwegsinfektion – wenn Bakterien Probleme machen

Babys können bereits im ersten Lebensjahr eine Harnwegsinfektion entwickeln, die oft durch Bakterien verursacht wird. Typische Symptome sind Fieber ohne erkennbare Ursache, auffälliger Uringeruch, Trinkunlust oder Unruhe.

Besonders Jungen mit Vorhaut und Mädchen sind anfälliger, da Bakterien leichter eindringen können. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um eine Ausbreitung auf die Nieren zu verhindern.

Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika.

Leistenbruch – wenn Gewebe verrutscht

Ein Leistenbruch entsteht, wenn Gewebe, beispielsweise ein Stück Darm, durch eine noch offene Verbindung zwischen Bauch und Leiste in den Leistenkanal gleitet. Dies zeigt sich oft als weiche, schmerzlose Schwellung in der Leiste oder im Hodensack, die beim Schreien oder Pressen deutlicher wird.

Baby beim Arzt
Ein Leistenbruch muss zumeist operativ behandelt werden. - Depositphotos

Wird das Gewebe eingeklemmt, kann es zu starken Schmerzen, Erbrechen und Unruhe kommen – dann ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. In der Regel wird ein Leistenbruch operativ behandelt, um ernsthafte Komplikationen zu verhindern.

Verklebte Schamlippen – meist harmlos, selten behandlungsbedürftig

Bei Mädchen kann es vorkommen, dass die kleinen Schamlippen nach Reizungen oder Entzündungen verkleben. Dies verursacht in der Regel keine Schmerzen.

In den meisten Fällen lösen sich die Verklebungen mit der Zeit von selbst wieder auf. Nur wenn das Wasserlassen erschwert ist oder wiederkehrende Infektionen auftreten, sollte ein Kinderarzt hinzugezogen werden.

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