Wie Sie Fiebermittel für Ihr Kind richtig dosieren
Schnupfen, Grippe, Fieber: Unsere Kleinsten sind oft krank. Jetzt kommt es auf eine adäquate Medikamentengabe an. Doch was ist dabei eigentlich zu beachten?
Wenn das Thermometer steigt und die Stirn des Nachwuchses glüht, greifen besorgte Eltern oft zu bewährten Mitteln. Fiebersenkende Medikamente sind in jeder gut sortierten Hausapotheke zu finden.
Doch Vorsicht ist geboten, denn nicht jedes Mittel eignet sich für jedes Kind. Dabei spielt nicht nur das Alter eine entscheidende Rolle, sondern auch das Gewicht und die individuelle Gesundheitsgeschichte.
Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der Medikamentengabe beachten sollten, um Ihren Liebling schnell wieder auf die Beine zu bringen.
Paracetamol: Schmerzfrei ohne Risiko?
Paracetamol gilt weltweit als eines der sichersten Mittel zur Bekämpfung von Fieber und leichten bis mässigen Schmerzen bei Kindern. Es wirkt schnell, effektiv und ist bei richtiger Anwendung gut verträglich.
Doch die Dosis macht das Gift. Zu viel des Guten kann schwere Leberschäden nach sich ziehen.
Daher ist es unerlässlich, dass Sie die Packungsbeilage genau studieren und bei Ungewissheit einen Arzt bzw. Apotheker konsultieren, bevor Sie Ihrem Kind Medikamente verabreichen.
Ibuprofen: Der Entzündungshemmer für kleine Patienten
Ibuprofen steht Paracetamol in Sachen Popularität in nichts nach. Besonders seine entzündungshemmenden Eigenschaften machen es zum Favoriten bei Zahnschmerzen oder Entzündungen aller Art im kindlichen Körper.
Doch Vorsicht: Bei Dehydration sollte Ibuprofen vermieden werden, da es die Nierentätigkeit beeinträchtigen kann. Eine sorgfältige Abwägung der Vorteile gegenüber den möglichen Nachteilen ist also auch hier essenziell vor dem Griff ins Medizinschränkchen.
Aufgepasst: Aspirin ist ein No-Go für Kids
Eine wichtige Regel gibt es beim Einsatz von Aspirin: Dieses gehört nicht in Kinderhände.
Speziell bei Kindern unter 12 Jahren kann es in Folge einer Einnahme zum Reye-Syndrom kommen: einer seltenen, aber schwerwiegenden Erkrankung, die sowohl das Gehirn als auch die Leber betrifft.
Auch Jugendliche sollten während einer Virusinfektion wie Grippe oder Windpocken kein Aspirin erhalten. Diese strenge Warnung zeigt einmal mehr, dass eine genaue Kenntnis über Wirkstoffe und ihre potentiellen Gefahren unabdingbar ist.
Achtung vor Hustensaft & Co.: Risiken bei Erkältungsmedizin
Für Babys und Kleinkinder unter sechs Jahren bergen viele rezeptfreie Erkältungsmedikamente mehr Risiken als Nutzen. Stattdessen bieten sich sanfte Alternativen wie Salzlösungen zur Nasenspülung an, welche die kleinen Patientinnen und Patienten effektiv unterstützen können.
Jugendliche ab zwölf Jahren dürfen bestimmte Präparate nutzen, allerdings stets unter Aufsicht und nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker.
Bakterienjäger: Antibiotika richtig einsetzen
Nicht jede Infektion bedarf eines Antibiotikums; diese wirken ausschliesslich gegen bakterielle Infekte. Eine voreilige Anwendung ohne ärztlichen Rat kann Resistenzen fördern und somit zukünftige Behandlungen erschweren.
Eine vollständige Kur ist unerlässlich, selbst wenn eine Besserung bereits nach wenigen Tagen eintritt. Unvollständig behandelte Infektionen können wieder aufflammen und langfristig grössere Probleme bereiten.