Brust oder Flasche? Was es mit der Saugverwirrung auf sich hat
Die Wahl zwischen Brust und Flasche stellt für manche Säuglinge eine Herausforderung dar – und auch für ihre Eltern. Sehen wir uns das komplexe Phänomen mal an.
Viele Eltern kennen das Problem: Das Kind wechselt nicht problemlos zwischen Stillen und Flaschenfütterung. Was verbirgt sich hinter dieser «Saugverwirrung»?
Weit verbreitetes Phänomen
Die sogenannte Saugverwirrung, bei der Babys Schwierigkeiten haben, zwischen Brust und Flasche zu wechseln, ist ein weit verbreitetes Phänomen. Es gibt jedoch viele Missverständnisse rund um dieses Thema.
Zumal sich hinter dem Verhalten mehr als nur «Verwirrung» verbirgt.
Vorliebe statt Verwirrung
Denn ein gängiger Irrglaube ist die Annahme, dass Babys tatsächlich verwirrt sind. Da sie jedoch nicht sprechen können, lässt sich diese Theorie kaum bestätigen.
Vielmehr haben wir es wohl eher mit einer Frage der Vorliebe zu tun.
Flasche oder Brust?
Die Milch aus dem Fläschchen fliesst schneller und erfordert weniger Koordination seitens des Säuglings. Daher bevorzugen einige den einfacheren Weg.
Andere wiederum ziehen das Stillen vor. Sei es wegen des Komforts durch die Nähe zur Mutter oder einfach aus Gewohnheit.
Weitere Stillprobleme
Eine Saugverwirrung ist häufig eine zu einfache Erklärung für komplexere Situationen. Denn bei Stillproblemen ist es wichtig, das Gesamtbild zu betrachten.
Was manche als Saugverwirrung interpretieren, hängt möglicherweise mit gängigen Problemen wie niedriger Milchproduktion, Brustschmerzen oder falscher Anlege-Technik zusammen.
Kein offizieller Begriff
Der Begriff «Saugverwirrung» ist kein offizieller medizinischer Terminus zur Diagnose von Stillproblemen. Tatsächlich glauben nur manche Kinderärzte, dass häufiges Füttern mit der Flasche ein solches Problem verursacht.
Ein weiterer Mythos besagt, dass Schnuller eine entsprechende Verwirrung verursachen können, wobei Studien keinen eindeutigen Zusammenhang feststellen konnten. Mitunter wird allerdings geraten, mit der Einführung des Schnullers zu warten, bis das Stillen gut etabliert ist.
Tipps gegen die sogenannte Saugschwäche
Für Eltern gibt es verschiedene Strategien, um das Stillen zu verbessern und Saugschwäche vorzubeugen. Dazu gehören das späte Einführen der Flasche, langsame Flaschensauger und das Baby zu füttern, bevor es extremen Hunger hat.
Viele Eltern und Babys brauchen Unterstützung beim Stillen – je früher man die bekommt, desto besser kann die Stillerfahrung sein. Am besten wendet man sich an einen Arzt, eine Ärztin oder eine Hebamme.