Brust oder Flasche? Was es mit der Saugverwirrung auf sich hat

Laura Martin
Laura Martin

Am 18.01.2025 - 06:35

Die Wahl zwischen Brust und Flasche stellt für manche Säuglinge eine Herausforderung dar – und auch für ihre Eltern. Sehen wir uns das komplexe Phänomen mal an.

Mutter stillt Baby
Stillen bietet viele gesundheitliche Vorteile. - Depositphotos

Viele Eltern kennen das Problem: Das Kind wechselt nicht problemlos zwischen Stillen und Flaschenfütterung. Was verbirgt sich hinter dieser «Saugverwirrung»?

Weit verbreitetes Phänomen

Die sogenannte Saugverwirrung, bei der Babys Schwierigkeiten haben, zwischen Brust und Flasche zu wechseln, ist ein weit verbreitetes Phänomen. Es gibt jedoch viele Missverständnisse rund um dieses Thema.

Zumal sich hinter dem Verhalten mehr als nur «Verwirrung» verbirgt.

Vorliebe statt Verwirrung

Denn ein gängiger Irrglaube ist die Annahme, dass Babys tatsächlich verwirrt sind. Da sie jedoch nicht sprechen können, lässt sich diese Theorie kaum bestätigen.

Mutter gibt Kind Fläschchen
Manche Eltern greifen aus unterschiedlichen Gründen auf die Flasche zur Fütterung des Kindes zurück. - Depositphotos

Vielmehr haben wir es wohl eher mit einer Frage der Vorliebe zu tun.

Flasche oder Brust?

Die Milch aus dem Fläschchen fliesst schneller und erfordert weniger Koordination seitens des Säuglings. Daher bevorzugen einige den einfacheren Weg.

Andere wiederum ziehen das Stillen vor. Sei es wegen des Komforts durch die Nähe zur Mutter oder einfach aus Gewohnheit.

Weitere Stillprobleme

Eine Saugverwirrung ist häufig eine zu einfache Erklärung für komplexere Situationen. Denn bei Stillproblemen ist es wichtig, das Gesamtbild zu betrachten.

Was manche als Saugverwirrung interpretieren, hängt möglicherweise mit gängigen Problemen wie niedriger Milchproduktion, Brustschmerzen oder falscher Anlege-Technik zusammen.

Kein offizieller Begriff

Der Begriff «Saugverwirrung» ist kein offizieller medizinischer Terminus zur Diagnose von Stillproblemen. Tatsächlich glauben nur manche Kinderärzte, dass häufiges Füttern mit der Flasche ein solches Problem verursacht.

Mutter, Baby mit Schnuller
Mit dem Schnuller sollte man warten, bis sich das Stillen gut eingependelt hat, so wird geraten. - Depositphotos

Ein weiterer Mythos besagt, dass Schnuller eine entsprechende Verwirrung verursachen können, wobei Studien keinen eindeutigen Zusammenhang feststellen konnten. Mitunter wird allerdings geraten, mit der Einführung des Schnullers zu warten, bis das Stillen gut etabliert ist.

Tipps gegen die sogenannte Saugschwäche

Für Eltern gibt es verschiedene Strategien, um das Stillen zu verbessern und Saugschwäche vorzubeugen. Dazu gehören das späte Einführen der Flasche, langsame Flaschensauger und das Baby zu füttern, bevor es extremen Hunger hat.

Viele Eltern und Babys brauchen Unterstützung beim Stillen – je früher man die bekommt, desto besser kann die Stillerfahrung sein. Am besten wendet man sich an einen Arzt, eine Ärztin oder eine Hebamme.

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