Hämangiome bei Babys – harmlos oder besorgniserregend?
Im Spannungsfeld medizinischer Neugier und elterlicher Besorgnis werfen Hämangiome die Frage auf: Harmlose Wucherung oder besorgniserregende Anomalie?
Rote, auffallende Geschwüre bei Babys und Kleinkindern stechen sofort ins Auge und sorgen oft für besorgte Blicke bei Eltern und Angehörigen.
Häufig handelt es sich bei diesen Wucherungen um ein häufiges Phänomen bei Säuglingen, das als Hämangiom bezeichnet wird.
Hämangiome – das müssen Eltern wissen
Ein Hämangiom ist ein gutartiger Tumor, der vor allem bei Neugeborenen vorkommt. Es handelt sich dabei um eine ungewöhnliche Ansammlung kleiner Blutgefässe, die auf oder unter der Haut erscheinen.
Sie entstehen meist innerhalb der ersten drei Lebenswochen des Kindes. Die Farbe der Gebilde kann variieren. Sie reicht von rot-lila bis hautfarben.
Aussergewöhnlich bei diesen Geschwüren ist, dass sie etwa ein Jahr lang wachsen und dann verschwinden. Entweder durch eine entsprechende Intervention oder vollkommen von alleine.
Wo treten Hämangiome auf?
Hämangiome können praktisch an jeder Stelle des Körpers auftauchen. Dies bedeutet, dass sie nicht nur aussen, sondern auch im Körperinneren entstehen können.
Bei äusserlichen Hämangiomen sind besonders oft das Gesicht, die Kopfhaut, der Brustkorb oder der Rücken betroffen. Die Lage eines solchen Tumors gibt oft bereits Aufschluss darüber, wie dringlich eine Behandlung notwendig sein könnte.
Wenn das Hämangiom etwa das Augenlid betrifft und das Sehvermögen beeinträchtigt, ist schnelles Handeln gefragt. Ähnlich sieht es bei anderen Körperbereichen aus, bei denen das Gewächs für Einschränkungen einer gesunden Kinderentwicklung sorgt.
Behandlungsmethoden – Medikamente oder OP?
Für Hämangiome gibt es verschiedene Behandlungsansätze. Wie genau die Therapie aussieht, ist abhängig von der Grösse und der Lage des Tumors.
Ein häufig eingesetztes Medikament ist Propranolol, welches speziell für Kinder mit Hämangiomen zugelassen ist. Dieses Medikament wird in der Regel bei Kindern unter 4 Monaten verschrieben, damit das Hämangiom so früh wie möglich verkleinert wird.
Eine Operation kommt hingegen eher selten in Betracht. Wenn überhaupt, dann meist nur dann, wenn das Hämangiom lebenswichtige Funktionen stört oder aus anderen spezifischen Gründen.
Früherkennung ist elementar wichtig
Das Wichtigste bei einem Hämangiom ist, die rechtzeitige Intervention. Denn je früher die Behandlung beginnt, desto schneller kann der Tumor zum Schrumpfen gebracht werden.
Eltern sind daher gut beraten, bereits beim ersten Verdacht, rechtzeitig einen Arzt zu konsultieren.