Neue Leitlinien im Kampf gegen Übergewicht bei Kindern
Kinder mit Übergewicht haben oft nicht nur mit gesundheitlichen, sondern auch gesellschaftlichen Problemen zu kämpfen. Neue Richtlinien sollen das ändern.
Adipositas unter Kindern und Jugendlichen in den USA ist ein weit verbreitetes, chronisches Leiden. Über 14,4 Millionen junge Menschen sind betroffen.
Sie kämpfen nicht nur mit der Krankheit selbst, sondern auch mit einem gesellschaftlichen Stigma. Wenn diese Krankheit unbehandelt bleibt, kann sie schwerwiegende kurz- und langfristige Gesundheitsprobleme verursachen.
Neue Richtlinien aus den USA
Dabei spielen komplexe genetische, physiologische sowie sozioökonomische Faktoren eine Rolle. Die «American Academy of Pediatrics» (AAP) hat ihre ersten umfassenden Behandlungsrichtlinien seit 15 Jahren veröffentlicht.
Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Adipositas bei Kindern.
Ein ganzheitlicher Ansatz zur Bekämpfung von Übergewicht
Das Ziel dieses Ansatzes? Patienten dabei zu unterstützen, nachhaltige Veränderungen in ihrem Lebensstil, Verhalten und ihrer Umgebung vorzunehmen.
Es geht darum, einen Behandlungsplan zu erstellen, der alle Mitglieder einer Familie miteinbezieht. Dabei sollen Familien in jeder Phase der Behandlung einbezogen werden.
Beweisgestützte Empfehlungen zur effektiven Adipositas-Bekämpfung
Die neuen Leitlinien der AAP enthalten konkrete Handlungsanweisungen für die Bewertung und Behandlung von übergewichtigen Kindern und Jugendlichen. Die empfohlenen Massnahmen reichen von Motivationsgesprächen über intensive gesundheitsfördernde Verhaltens- und Lebensstilbehandlungen bis hin zu medikamentöser Therapie oder metabolischer Chirurgie.
Dabei wird nicht nur auf den Gesundheitsstatus des betroffenen Kindes eingegangen. Auch das familiäre System, der Kontext der Gemeinschaft sowie vorhandene Ressourcen werden berücksichtigt.
Gerechtigkeitsfragen im Fokus
In ihren Leitlinien diskutiert die AAP auch erhöhte Risiken für Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf. Auch Ungerechtigkeiten, die zur Förderung von Übergewicht bei Kindern beitragen können, sind ein Thema.
Dazu gehören unter anderem ungesunde Ernährungswerbung, niedriger sozialer Status oder mangelnde Nahrungssicherheit in Haushalten. Rassistische Strukturen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Prävalenz von Adipositas.
Wie soziale Ungleichheiten Adipositas fördern
Daher fordert die AAP eine starke Förderung von unterstützenden Zahlungs- und öffentlichen Gesundheitspolitiken. Sie sollen umfassende Massnahmen zur Prävention, Bewertung und Behandlung von Adipositas abdecken.