Schon vor der Schwangerschaft ist Rauchen Gift fürs Ungeborene
Rauchen ist gesundheitsschädigend. Auch für ungeborene Kinder, deren angehende Mütter noch nicht mit ihnen schwanger sind – so das Ergebnis einer Studie.
Selbst das sogenannte «Gelegenheitsrauchen», definiert als nur eine oder zwei Zigaretten pro Tag, kann die Gesundheit eines Neugeborenen beeinträchtigen. Das ist das alarmierende Ergebnis einer aktuellen Studie.
Versteckte Gefahr des «leichten Rauchens»
Allgemein ist bekannt, dass Rauchen während der Schwangerschaft das Risiko für Frühgeburten, geringes Geburtsgewicht und andere Komplikationen erhöht. Trotzdem geben etwa fünf Prozent der schwangeren Frauen in den USA zu, weiterhin zur Zigarette zu greifen.
Forscher aus China wollten nun herausfinden: Haben auch das Timing und die Intensität des Tabakkonsums einen Einfluss auf die Gesundheit von Neugeborenen?
Rauchgewohnheiten angehender Mütter und schwangerer Frauen
Für ihre Untersuchung analysierten sie zwischen 2016 und 2019 über zwölf Millionen US-Geburtsdaten. Die Mütter wurden dabei nach ihren Rauchgewohnheiten drei Monate vor sowie während jeder Phase ihrer Schwangerschaft befragt.
Veröffentlicht wurden die Studienergebnisse im Fachmagazin «Journal of Epidemiology & Community Health».
Raucherinnen: relativ jung, unverheiratet und schlecht gebildet
Interessanterweise stellte sich heraus, dass rauchende Frauen tendenziell jünger waren und häufiger weisser Hautfarbe. Sie waren zudem eher unverheiratet, übergewichtig und schlechter gebildet als Nicht-Raucherinnen.
Ausserdem hatten sie mehr vorherige Geburten hinter sich gebracht und nahmen seltener an pränatalen Vorsorgeuntersuchungen teil.
Die erschreckenden Folgen des Rauchens vor und während der Schwangerschaft
Das schockierende Ergebnis, wenn eine Frau kurz vor ihrer Schwangerschaft rauchte: Das Risiko für ihr Neugeborenes, ein grosses Gesundheitsproblem zu entwickeln, war um mehr als 27 Prozent höher.
Wurde während der Schwangerschaft geraucht, stieg dieses Risiko sogar auf 31 bis 32 Prozent.
Welche gesundheitlichen Probleme auftreten
Zu den beobachteten gesundheitlichen Problemen gehörten: Atembeschwerden des Neugeborenen, die einen Beatmungsapparat erforderten, Aufnahmen auf die Intensivstation sowie Anfälle oder schwere neurologische Störungen.
Allein ein bis zwei Zigaretten pro Tag vor der Schwangerschaft erhöhen das Risiko für diese Komplikationen um 16 Prozent. Bei Frauen, die täglich 20 oder mehr Zigaretten konsumierten, lag das Risiko sogar bei alarmierenden 31 Prozent.
Es gibt keine «sichere» Menge
Angesichts der Ergebnisse gehen die Forscher davon aus, dass es keinen sicheren Zeitpunkt und keine sichere Menge an Zigaretten gibt.
Die Empfehlung lautet daher, bereits vor der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören. Bei Bedarf sollte man eine Nikotintherapie sowie Verhaltenstherapien in Erwägung ziehen.