Schoppen und Schnabeltasse ade: Warum sie die Entwicklung bremsen

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 30.11.2024 - 06:36

Trinkhilfen wie Schnabeltassen sind bequem und einfach in der Anwendung. Ab einem gewissen Alter sollten Kinder jedoch auf einen richtigen Becher umsteigen.

Mädchen mit Schnabeltasse
Schnabeltassen und Fläschchen blockieren das korrekte Trinkverhalten. - Depositphotos

Es ist eine Herausforderung, die alle Eltern kennen: der Wechsel von der Babyflasche oder Schnabeltasse zur normalen Tasse oder zum Becher.

Sie fragen sich vielleicht, warum es überhaupt wichtig ist, diesen Schritt zu machen. Die Antwort liegt in der gesunden Entwicklung Ihres Kindes begründet.

Doch wann ist der richtige Zeitpunkt dafür und wie kann dieser Übergang reibungslos gestaltet werden?

Die Nachteile von Schoppen und Schnabeltasse

Zu langes Nutzen von Fläschchen und Schnabeltassen kann negative Auswirkungen auf die Zähne Ihres Sprösslings haben. Das Kariesrisiko steigt besonders durch den ständigen Kontakt mit zuckerhaltigen Getränken.

Kleinkind mit Schnabeltasse
Schoppen und Schnabeltasse sollten schon im Kleinkindalter langsam wieder abtrainiert werden. - Depsoitphotos

Auch das Schluckmuster kann beeinträchtigt werden – ein Problem, das später nur schwer korrigierbar ist. Trinkt ein Kind aus einem normalen Becher, werden Zunge, Mund und die Handkoordination trainiert.

Den Übergang ohne Druck gestalten

Ideal wäre es laut Expertenmeinung, wenn Kinder bereits im Alter von einem Jahr anfangen würden, aus einer normalen Tasse oder einem Becher zu trinken. Aber jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich schnell – daher sollte man hier flexibel bleiben.

Haben Sie Geduld und lassen Sie Ihrem Nachwuchs genügend Zeit zum Üben. Es geht nicht darum, von heute auf morgen komplett umzustellen, sondern den Übergang fliessend zu gestalten.

Tipps für eine sanfte Gewöhnung

Einige Tipps können Ihnen und Ihrem Kind dabei helfen, diesen wichtigen Schritt zu meistern:

Erstens: Machen Sie es zur Routine. Führen Sie die normale Tasse schrittweise ein – zum Beispiel erstmal nur beim Abendessen.

Zweitens: Seien Sie ein Vorbild, denn Kinder lernen durch Nachahmung. Wenn sie sehen, dass Mama und Papa auch aus einer normalen Tasse trinken, werden sie das ebenfalls tun wollen.

Kind trinkt aus Glas
Schon Kleinkinder sollten langsam an das Trinken aus einem normalen Becher gewöhnt werden. - Depositphotos

Drittens: Lassen Sie Ihr Kind eine Tasse aussuchen. Wenn Ihr Kind sich einen besonders schönen Becher selbstständig aussuchen darf, ist die Motivation gleich viel grösser.

Kindern Raum zum Trauern geben

Sicherlich wird es Momente geben, in denen Ihr Kind nach der vertrauten Flasche oder Schnabeltasse verlangt. Erklären Sie Ihrem Kind geduldig, warum der Schoppen oder die Schnabeltasse nun nicht mehr benutzt wird und trösten Sie seine Trauer.

Man kann auch die Regel aufstellen, dass der trostspendende Schoppen wieder hervorgeholt wird, wenn das Kind zum Beispiel krank ist. So ist es kein Abschied für immer.

Mit Liebe, Geduld und Verständnis wird dieser Übergang sicher gelingen.

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