Was Eltern über Geburtsmale wissen müssen
Viele Babys kommen bereits mit einigen kleinen Muttermalen zur Welt. In den meisten Fällen sind diese kein Grund zur Sorge – Aufmerksamkeit ist trotzdem gut.
Als frischgebackene Eltern inspizieren Sie wahrscheinlich die Haut Ihres Babys von Kopf bis Fuss. Dabei stossen Sie möglicherweise auf Geburtsmale, farbliche Abweichungen im Vergleich zur umgebenden Haut.
Fast jeder Mensch hat sie und in den meisten Fällen sind sie harmlos und bedürfen keiner Behandlung.
Jedoch gibt es einige Arten von Geburtsmalen bei Säuglingen, über die man mit einem Kinderarzt oder Dermatologen sprechen sollte.
Hämangiome: Rote Flaggen unter der Haut
Hämangiome sehen aus wie rote oder violette Erhebungen auf der Haut. Sie können während des ersten Lebensjahrs eines Kindes wachsen, bevor sie eine Ruhephase einlegen und dann zu verschwinden beginnen.
Hämangiome sind Gefässfehlbildungen, die durch überschüssige Blutgefässe in der Haut verursacht werden. Etwa zehn Prozent aller Babys kommen mit Ihnen zur Welt.
Sie treten am häufigsten im Gesichtsbereich sowie an Hals, Brust oder Rücken auf. Sie machen sich entweder direkt nach der Geburt bemerkbar oder erscheinen innerhalb weniger Monate danach.
Obwohl Hämangiome für Ihr Baby nicht schmerzhaft sind, neigen sie dazu, leichter gereizt zu werden als andere Hautpartien. Ein Arzt kann ein Hämangiom durch seine Erscheinung diagnostizieren – eine Testung ist nicht notwendig.
Behandlung von Hämangiomen
Viele Hämangiome sind klein und bedürfen keiner Behandlung, da sie oft von selbst verschwinden, während Ihr Kind heranwächst. In seltenen Fällen können sie Sehen oder Hören beeinträchtigen oder auf Probleme mit der Wirbelsäule oder dem zentralen Nervensystem hinweisen.
Selbst wenn das Hämangiom Ihres Babys keine medizinische Behandlung erfordert, könnten Sie es aus ästhetischen Gründen behandeln lassen wollen. Viele Hämangiome verschwinden zwar, hinterlassen aber eine Narbe und eine Behandlung kann dazu beitragen, dass sie schrumpfen.
In den letzten Jahren wurden zur Behandlung von Hämangiomen niedrig dosierte orale Betablocker eingesetzt. Neuerdings gibt es auch topische Betablocker zum direkten Auftragen auf das Hämangiom, mit weniger Nebenwirkungen als Alternative.
Kongenitaler Naevus: Harmloses Muttermal
Ein kongenitaler Naevus sieht aus wie ein typisches Muttermal, obwohl es grösser, dunkler und manchmal behaart sein kann. Diese pigmentierten Male treten normalerweise bei Geburt oder während des ersten Lebensjahres auf.
Sie können überall am Körper erscheinen und sind im Allgemeinen rund oder oval geformt und oft höher als die umgebende Haut.
Sie kommen sehr häufig vor und verursachen keine gesundheitlichen Probleme. Trotzdem kann sich ein kleiner Prozentsatz von ihnen sich im Laufe der Zeit zu Hautkrebs entwickeln. Daher ist es wichtig, dass Ihr Kinderarzt oder Dermatologe diese Male beobachtet.
Vaskuläre Fehlbildungen: Seltene blaue Massen
Eine dritte Art von Geburtsmal, die sogenannte vaskuläre Fehlbildung, sieht aus wie eine bläuliche Masse. Sie sind sehr selten und zwar abnormal, aber gutartig. Behandelt werden können sie durch Embolisation – eine Methode zur Blockierung der Blutgefässe – oder chirurgisch.
Geburtsmale sind bei Babys üblich und meist harmlos. Dennoch sollten bestimmte Arten von Geburtsmalen auf Anzeichen von Krebs hin überwacht werden.
Und wenn Sie das Geburtsmal Ihres Babys aus ästhetischen Gründen behandeln lassen möchten, stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung.