Wie Sie typische Hautausschläge bei Kindern richtig einordnen
Von Windelausschlag über Röteln bis zu Masern: Die Haut unserer Kleinen muss oft leiden. Lesen Sie, wie Sie Ausschlagserkrankungen bei Kindern differenzieren.
Hautausschläge bei unseren Kleinsten sind zwar häufig, aber als Elternteil kann man schnell in Panik geraten. Zum Glück verschwinden die meisten Ausschläge mit der Zeit von selbst.
Dennoch besteht Unsicherheit, besonders dann, wenn der Hautausschlag mit Fieber oder anderen Symptomen einhergeht.
Ausschlag: Harmlos oder Symptom einer anderen Erkrankung?
Eine einfache Faustregel besagt: Ein lokaler Ausschlag wird im Allgemeinen durch Hautkontakt verursacht.
Er resultiert aus dem Kontakt mit bestimmten Materialien oder Substanzen und manchmal auch Keimen. Das kann zum Beispiel ein Windelausschlag oder ein Insektenstich sein.
Hautausschläge können jedoch auch auf eine Vielzahl von Zuständen hinweisen, von harmlosen wie Hitzepickeln bis hin zu ernsten Erkrankungen wie Meningitis. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Pusteln, Pickel und Bläschen auf der Haut Ihres Kindes unterscheiden.
Roseola und Ringelröteln: Wenn die Viren die Haut befallen
Roseola, auch bekannt als Dreitagefieber, ist eine der häufigsten viralen Infektionen bei Kindern zwischen sechs Monaten und drei Jahren. Es beginnt mit Fieber für zwei bis drei Tage, gefolgt von einem Ausschlag nach dem Verschwinden des Fiebers.
Sobald der Ausschlag auftritt, geht es Ihrem Kind in der Regel gut und es benötigt keine Behandlung. Die sogenannte «Fünfte Krankheit», oft auch «Ringelröteln» genannt, ist eine weitere Kinderinfektion.
Die durch das Parvovirus ausgelösten Symptome sind meist mild. Sie umfassen Fieber, Magenverstimmung, Kopfschmerzen und einen Ausschlag, der aussieht, als ob die Wangen geohrfeigt wurden.
Von Hand-Fuss-Mund-Krankheit bis Grindflechte
Die Hand-Fuss-Mund-Krankheit wird durch Enteroviren verursacht und heilt ohne spezielle Medikation ab. Sie äussert sich in winzigen Beulen oder Blasen an Händen, Füssen sowie im Windelbereich und im Mund.
Impetigo, auch als Grindflechte bekannt, ist hingegen eine der häufigsten bakteriellen Hautinfektionen bei Kindern. Sie zeigt sich in Form von roten Beulen generell im Gesichtsbereich, auf dem Kopf oder an den Extremitäten.
Platzen die Beulen, bilden sich honigfarbene Krusten auf der Haut Ihres kleinen Schatzes. Diese hochgradig ansteckende Erkrankung wird min der Regel mit antibiotischen Salben oder einem äusserlich wirksamen Antiseptikum behandelt.
MRSA und Ringelflechte
Eine MRSA-Hautinfektion wird durch eine Art von Staphylokokken-Bakterien verursacht, die Infektionen hervorrufen, die leider nicht gut auf Antibiotika ansprechen. Daher benötigt Ihr Kind möglicherweise eine andere Therapie.
Mögliche Symptome umfassen Abszesse oder Wundinfektionen nach einer Operation. Anstelle von Antibiotika kann auch eine sogenannte Dekolonisierung helfen, bei der die Bakterien von Haut und Schleimhäuten entfernt werden.
Die Ringelflechte oder Tinea corporis ist eine der häufigsten Pilzhautinfektionen bei Kindern. Sie äussert sich in schuppigen, roten und juckenden Hautstellen und kann manchmal mit Ekzemen verwechselt werden.
Scharlach: Wenn die Haut errötet
Scharlach (oder Scarlatina) ist eine bakterielle Infektion, die bei einigen Kindern auftritt, die an Streptokokken-Halsentzündung leiden. Am häufigsten sind Kinder zwischen 5 und 15 Jahren betroffen.
Charakteristisch sind ein scharlachroter rauer und grossflächiger Ausschlag am ganzen Körper sowie Halsentzündungen und hohes Fieber. Mittels Abstrich aus dem Rachen kann der Kinderarzt den Erreger nachweisen.
Im schlimmsten Fall kann es zu Folgeerkrankungen an Ohren, Nieren, Gelenken und Herzen kommen. Daher sollten Sie bei Scharlach-Verdacht unbedingt rechtzeitig eine Behandlung einleiten.
Atopische Dermatitis: Neurodermitis bei Kindern
Atopische Dermatitis, auch als endogenes Ekzem bekannt, ist keine infektiöse Krankheit. Es handelt sich um einen chronischen Hautzustand, dessen Ursache womöglich auf genetische Faktoren und Umwelteinflüsse zurückzuführen ist.
Etwa 5 bis 20 Prozent der Kinder können daran erkranken, viele wachsen jedoch im späten Kindesalter heraus.
