Wieso leiden Kinder an starken Kopfschmerzen?
Manche Kinder leiden regelmässig an sehr starken Kopfschmerzen oder gar Migräne. Wieso das so ist und wann Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten.
Ungefähr 20 Prozent der Schulkinder und Teenager sind anfällig für starke Kopfschmerzen. Meist sind dies Spannungskopfschmerzen – aber rund fünf Prozent der Kinder leiden sogar unter Migräne.
Die Angst vieler Eltern ist es, dass Kopfschmerzen ihrer Kinder Anzeichen eines schwerwiegenderen Problems sein könnten. In den meisten Fällen sind diese Sorgen jedoch unbegründet.
Es gilt jedoch immer: Bei auffälligen Symptomen sollte man einen Arzt konsultieren.
Ursachen von Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen
Hauptursache für Kopfschmerzattacken bei Kindern sind meistens Krankheiten oder Infektionen wie Erkältungen oder Fieber. Aber auch Sinusitis (Entzündung der Nasennebenhöhlen) sowie Hals- oder Ohreninfektionen können Auslöser sein.
Spannungskopfschmerzen hingegen werden oft durch emotionalen Stress, schlechte Sichtverhältnisse oder eine falsche Körperhaltung verursacht.
Mögliche Trigger für Migräneanfälle
Die genauen Ursachen für Migräne sind noch unklar. Es wird vermutet, dass sowohl physische als auch chemische Veränderungen im Gehirn sowie erbliche Faktoren eine Rolle spielen.
Migräneanfälle können dabei durch verschiedene Dinge ausgelöst werden. Dazu gehören Müdigkeit, helles Licht oder Wetterumschwünge.
Auch psychische Belastungen wie Stress, Angstzustände und Depressionen sind häufige Trigger. Bei Mädchen kann zudem die hormonelle Umstellung während der Menstruation zu Migräne führen.
Hausmittel und Medikamente gegen Kopfschmerzen
Wenn die Kopfschmerzen Ihres Kindes ohne weitere Symptome auftreten, können Sie zunächst Hausmittel oder rezeptfreie Schmerzmittel ausprobieren. Für Spannungskopfschmerzen kann es hilfreich sein, wenn Ihr Kind sich hinlegt, ein warmes Bad nimmt oder einen kalten bzw. warmen Umschlag verwendet.
Migräneattacken hingegen können durch Ruhe in einem abgedunkelten Raum gelindert werden. Auch Atemübungen sowie Kälte- oder Wärmeanwendungen können helfen.
Auch Vitamin B2 (Riboflavin), Magnesium und das Coenzym Q10 (CoQ10) können die Schmerzen potenziell lindern oder die Häufigkeit von Kopfschmerzattacken reduzieren. Die Wirksamkeit ist jedoch nicht endgültig belegt.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Sollten die Kopfschmerzen Ihres Kindes wiederkehren, sich verschlimmern oder länger als 12 Stunden andauern, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Gleiches gilt bei Kopfschmerzen nach einem Schlag auf den Kopf oder wenn Ihr Kind allgemein krank aussieht.
Das Erkennen einer schlimmeren Erkrankung ist nicht einfach. Aber zu den Warnsignalen gehören Sehverlust, Erbrechen, Muskelschwäche und Fieber in Verbindung mit starkem Nackenschmerz sowie nächtliches Aufwachen wegen Schmerzen.
Besonders bei jüngeren Kindern sollten auch Hinterkopfschmerzen ärztlich abgeklärt werden.
Können Kinder ihre Kopfschmerzen auswachsen?
In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden im Laufe der Zeit von selbst. Bei Jungs verschwinden Migräneanfälle oft bis zur Mittelschule, bei Mädchen nehmen sie aufgrund hormoneller Veränderungen jedoch eher zu.