So sehr schadet Stress dem Körper
Dass zu viel Stress nicht gesund ist, ist nichts Neues. Wenn dieser länger andauernd oder unterschwellig chronisch ist, besteht sogar Lebensgefahr.
Ein wenig Stress kann motivierend wirken. Langfristiger Stress und übermässige Belastungen haben hingegen schädliche Auswirkungen auf unseren Körper und können zu einer Reihe von Krankheiten führen.
Unter Stress wird das Immunsystem nämlich unterdrückt. Die Folge sind dann Entzündungen, Infektionen und andere Gesundheitsprobleme, die zu ernsteren Zuständen wie Krebs führen können.
Laut einem Bericht der American Cancer Society aus dem Jahr 2014 besteht für einen von zwei Männern im Laufe ihres Lebens die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Bei Frauen ist diese Zahl etwas geringer, aber bei einer von drei Frauen auch noch zu hoch.
Stress als mögliche Ursache von Krebs
Es gibt kaum Beweise, dass Stress direkt an der Entwicklung von Krebs beteiligt ist. Aber eine lang anhaltende Belastung kann zur Entwicklung von ungesunden Gewohnheiten führen, die Krebs verursachen können, wie Rauchen, Alkoholkonsum oder übermässiges Essen.
Darüber hinaus haben experimentelle Studien gezeigt, dass psychischer Stress sich auf bereits vorhandene Tumore auswirkt. Diese nahmen in Grösse zu und breiteten sich aus.
Als Mäuse mit menschlichen Tumoren erheblichem Stress ausgesetzt wurden, metastasierten ihre Tumore.
Stress kann tödlich enden
In Japan gibt es den Begriff «Karoshi», der wörtlich übersetzt «Tod durch Überarbeitung» bedeutet. Junge und scheinbar gesunde Menschen sterben plötzlich an Herzinfarkten.
Die Japaner haben diese Herzinfarkte schnell mit stressbedingter Arbeit in Verbindung gebracht. Dies geschieht, weil Cortisol – eines der Hauptstresshormone – dazu beiträgt, Energie dorthin zu bringen, wo der Körper sie braucht, weg von nicht essenziellen Körperfunktionen.
Wenn der Körper gestresst ist, wird das Immunsystem ausgeschaltet, weisse Blutkörperchen reduzieren ihre Anzahl und die Anfälligkeit für Krankheiten steigt.
Gefährlicher Druckanstieg
Erhöhter Stress lässt auch den Hormonspiegel steigen. Dadurch steigt der Blutdruck vorübergehend stark an.
Forscher sind sich jedoch nicht sicher, wie oder ob Stress tatsächlich einen langfristigen Anstieg des Blutdrucks verursachen kann.
Dennoch werden einige ungesunde Lebensgewohnheiten wie der Verzehr fetthaltiger Nahrungsmittel und Alkohol mit diesem Anstieg in Verbindung gebracht.
Blutzuckerspiegel und Verdauungsstörungen
Mit der Zeit kann ein durch Stress herbeigeführter Anstieg des Blutzuckerspiegels zu Diabetes, Fettleibigkeit, Sehkraftverlust, Nervenschäden und sogar Nierenversagen führen. Laut der American Diabetes Association war Diabetes im Jahr 2010 die siebthäufigste Todesursache in den USA.
Wenn Sie ständig unter Stress stehen, leidet auch Ihr Verdauungssystem. Dies kann zu Blähungen, Gasbildung, Verdauungsstörungen, Gewichtszunahme und sogar Fettleibigkeit führen.
Laut Weltgesundheitsorganisation waren im Jahr 2014 bereits 39 % der Erwachsenen übergewichtig. Rund 13 % waren sogar fettleibig.
Stress macht dumm
Es ist wissenschaftlich belegt – Stress kann tatsächlich den IQ senken. Forscher an einer Universität in Indien untersuchten kognitive Funktionen während Phasen anhaltenden Stresses und entdeckten, dass er das Gehirn negativ beeinflusst.
Wenn wir gestresst sind, werden mehrere Bereiche des Gehirns beeinträchtigt: die Amygdala, der Hippocampus – verantwortlich für das Gedächtnis – und der präfrontale Kortex, verantwortlich für das hochrangige Denken.
Der präfrontale Kortex ist ein Teil des Gehirns, in dem die meisten kognitiven Prozesse stattfinden. Wenn wir unter Stress stehen, werden diese drei Bereiche anfällig und damit unsere Fähigkeit, in stressigen Situationen klar zu denken.
Libidoverlust
Forscher der Universität Berkeley haben untersucht, wie chronischer Stress sexuelle Dysfunktion bei Männern und Unfruchtbarkeit sowohl bei Männern als auch bei Frauen beeinflusst. Die Unfruchtbarkeit nimmt weltweit immer mehr zu, genauso wie der Stress, besteht also eine Verbindung?
Viele Frauen haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Das Office on Women’s Health hat festgestellt, dass 6,1 Millionen Frauen in den USA Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden oder schwanger zu bleiben.
Stress während der Schwangerschaft kann sogar dem Kind schaden.
Was Sie tun können
Versuchen Sie herauszufinden, wie Stress Sie beeinflusst. Dann sollten Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun, um die Ursachen so schnell wie möglich zu beseitigen.
Auch wenn dies bedeutet, die stressige Arbeit zu kündigen oder den Partner zu verlassen, der Sie stresst und unglücklich macht. Therapie und soziale Kontakte können helfen, Stress abzubauen.
Yoga und Meditation können die durch angesammelte Spannung verursachte Angst verringern. Probieren Sie verschiedene natürliche Techniken aus, um Ihren Stress abzubauen.