So entziehen Sie sich dem digitalen Stress

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am

Eben noch eine Nachricht beantworten und, ach, Moment, die Freundin schreibt gerade ... Ihr Smartphone will auch immer mehr von Ihrer Zeit? So geht es anders.

Smartphone Frau Angst Liegen Bett
Ihr Smartphone scheint mehr Leben zu haben als Sie selbst? Lassen Sie's ruhig angehen. Bestimmen Sie Ihren Rhythmus selbst. - Depositphotos

Es piepst, vibriert, und dann muss man sich auch noch verschiedene Töne für Chef, Mutter und beste Freundin merken: Unsere Smartphones sind längst nicht mehr stille Begleiter in Hosentasche oder Hintergrund.

Sie unterbrechen uns beim Einkaufen, Autofahren und dem Elternabend und sorgen für eine permanente Unruhe.

Kann man dem digitalen Druck entgehen? Reicht die Lautlos-Funktion oder braucht es mehr?

Vom Segen zum Belastungsfaktor

Mit der Einführung von Smartphones hat sich unser Leben grundlegend geändert. Die kleinen Geräte haben viele Vorteile mit sich gebracht, doch sie sind auch zu einer Quelle ständiger Ablenkungen geworden.

Arm Hand Smartphone
Smartphones: immer neue Infos parat, manche muss man aber wirklich nicht wissen – oder zumindest nicht jetzt. - Depositphotos

Sobald das Display aufleuchtet oder ein Ton ertönt, fühlen wir uns dazu gedrängt, sofort darauf zu reagieren. Egal ob es nur eine harmlose Nachricht in der Familien-WhatsApp-Gruppe ist oder das neueste Meme aus dem Freundeskreis.

Von «dazugehören» zu «nicht mehr rauskommen»

Was passiert eigentlich in unserem Gehirn, wenn wir diese Benachrichtigungen sehen? Laut Psychotherapeuten bieten Interaktionen wie WhatsApp-Nachrichten einen schnellen Sinn für Zugehörigkeit und Bestätigung.

Neben Dopamin sollen kurze Gespräche auch Oxytocin aktivieren können: das Bindungshormon. Das schaffe eine befriedigende Verbindung.

In der schnelllebigen Welt fungieren sie dann wie soziale «Snacks», die vorübergehend das Bedürfnis nach Interaktion stillen sollen.

Vom Gelegenheits-Check zum Nonstop-Stress

Besonders Menschen mit einem Hang dazu, es anderen immer recht zu machen (Stichwort «People-Pleasing»), gehören zu den Kandidaten, die ständig Nachrichten checken und darauf reagieren.

Und schnell die Krise kriegen, wenn ihr Zugehörigkeitsbedürfnis nicht mehr so schnell Futter kriegt, wie die «Sucht» es mit der Zeit verlangt.

Sie können selbst entscheiden, wie schnell oder langsam Sie auf Nachrichten reagieren.
Sie können selbst entscheiden, wie schnell oder langsam Sie auf Nachrichten reagieren. - Depositphotos

Auch, wer Angst vor Einsamkeit und Isolation hat, gerät schnell in die Abwärtsspirale des ständigen Smartphone-Checks und -Stresses.

Slow down und virtuell abtauchen

Kann man den gesellschafts-digitalen Druck reduzieren? Ja, man kann.

Ein erster Schritt ist, offen darüber zu sprechen. Entscheiden Sie, nicht auf jede Nachricht sofort zu reagieren, und teilen Sie das Ihrer Familie und Ihren Freunden mit

Eine weitere hilfreiche Funktion ist, Beispiel WhatsApp, Nachrichten nach dem Lesen nochmal als ungelesen zu markieren. So behalten Sie auf nach dem Lesen noch den Überblick, welche Nachrichten Sie später noch beantworten wollen, ohne Ihr Gedächtnis damit zu belasten.

Menschliche Verbindung statt digitalem Austausch

Erinnern wir uns: Früher haben wir miteinander telefoniert.

Anstatt uns also durch endlose Textnachrichten zu quälen, könnten wir auch heute einfach mal wieder anrufen. Man würde nicht nur Infos rausschicken, sondern versichert sich gleich, dass das Gegenüber diese auch versteht.

Und: Hat Kontakt von Mensch zu Mensch. Unsere Smartphones sind Werkzeuge – Kommunikation bringt aber immer noch uns als Menschen zusammen.

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