Wie die «Schattenarbeit» bei der Traumaauflösung hilft
Sie wollen emotionale und psychische Traumata auflösen? Mit der Methode der Schattenarbeit wird dies möglich.
Wir alle haben eine dunkle Seite, die wir oft verdrängen. Psychologen bezeichnen dieses Phänomen als unser «Schattenselbst».
Doch nur wenigen Menschen ist jener verborgene Teil ihrer Persönlichkeit bewusst. Obwohl er für die eigene Entwicklung hilfreich sein kann, setzt sich kaum jemand damit auseinander.
Eintauchen ins Unterbewusstsein
Schattenarbeit ist ein therapeutischer Ansatz zur Erkundung des Unterbewussten, das unsere Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen prägt. Sie zielt darauf ab, tief sitzende Fixierungen wie traumatische Ereignisse aufzudecken und somit in Therapiesitzungen zu bearbeiten.
Diese unterbewussten Aspekte können aus schmerzhaften Erfahrungen oder alten Erinnerungen resultieren. Sie sind daher oft verantwortlich für impulsive Verhaltensweisen.
Eine Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit ist deshalb unerlässlich für den Heilungsprozess. Daher ermutigen Therapeuten ihre Klienten dazu, sich auch mit den beängstigenden Teilen ihrer Psyche auseinanderzusetzen.
Dadurch können neue Muster ins Leben integriert werden. An dieser Stelle nun kommt die Schattenarbeit ins Spiel.
Was ist Schattenarbeit?
Die Idee des Schattenselbst stammt vom Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung. Darunter sind Aspekte unserer Persönlichkeit zu verstehen, die wir als Kind lernen zu unterdrücken.
Beispielsweise wird uns in der Regel beigebracht, Wut oder Eifersucht zu verbergen und stattdessen eine gesellschaftlich akzeptierte Fassade aufrechtzuerhalten. Diese unterdrückten Emotionen oder Charakterzüge sind Teil unseres Schattenselbst.
Ihr Schattenselbst kann sich zeigen, wenn Sie emotional getriggert werden, zum Beispiel durch Ihre Beziehungen oder Angst und Depression. Sobald diese scheinbar dunkle Seite zum Vorschein kommt, kann sie Ihnen etwas über Ihre Persönlichkeit offenbaren.
Ziel der Schattenarbeit: Selbstsabotage-Muster durchbrechen
In der Praxis werden durch Schattenarbeit Formen von Selbstsabotage, Suchtverhalten und Co-Abhängigkeit bearbeitet. Einige Klienten konnten sogar unbewusste Muster erkennen und bearbeiten, die aus Kindheitstraumata oder psychologischem Missbrauch resultierten.
Viele versuchen deshalb auf diese Weise, bestimmte Verhaltensmuster zu verstehen. Indem Sie sich selbst mit Empathie statt Distanz begegnen, lassen sich nachhaltige Veränderungen in Ihrem Leben bewirken.
Ein Weg zur Selbsterkenntnis
Um festzustellen, ob Schattenarbeit für Sie geeignet ist, sollten Sie zunächst Beziehungsdynamiken und wiederkehrende Muster genauer betrachten. Experten empfehlen zudem die Zusammenarbeit mit einem Therapeuten, der speziell im Bereich der Schattenarbeit geschult ist.
Trotz des Vorteils einer professionellen Begleitung kann auch selbstständig mit der Schattenarbeit begonnen werden, etwa durch Meditation. Indem Sie Ihren Gedanken Raum geben, anstatt sie zu verdrängen, können Sie in Ihr Unterbewusstsein eintauchen und Ihr Schattenselbst entdecken.