Schulden und Psyche: Ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt
Schulden sind vielen ein Graus. Was also tun, damit die Sorgen darüber nicht überhandnehmen und einen blockieren? Hier kommen Tipps.
Die Verbindung zwischen psychischer Gesundheit und Finanzen lässt sich nicht leugnen. Probleme mit der geistigen Gesundheit können es erschweren, Geld zu verdienen und zu verwalten.
Schulden wiederum können Zustände wie Angstzustände, Depressionen und Stress auslösen oder verschlimmern.
Missverständnis zur Verschuldung
Es gibt ein weit verbreitetes Missverständnis. Und zwar, dass Menschen aufgrund eines übermässigen Lebensstils oder einer unkontrollierten Nutzung von Kreditkarten in die Verschuldung geraten.
Die Wahrheit sieht aber oft anders aus: Arbeitslosigkeit und Entlassungen sind die häufigsten Auslöser für finanzielle Probleme.
Psychische Erkrankungen als Hindernis für effektives Geldmanagement
Es gibt viele Gründe dafür, warum psychische Erkrankungen es schwer machen können, das eigene Geld im Griff zu haben. Bei Depressionen fehlen oft Energie und Motivation zur sorgfältigen Buchführung.
Während manischer Phasen kann es hingegen leicht passieren, dass impulsiv hohe Summen ausgegeben werden. Zudem kann eine notwendige Auszeit vom Berufsleben oder ein Krankenhausaufenthalt dazu führen, dass das Einkommen sinkt, Rechnungen schwer bezahlbar werden.
Schädlicher Einfluss von Schulden auf unsere mentale Gesundheit
Eine Studie des «Royal College of Psychiatrists» hat ergeben: Die Hälfte aller Erwachsenen mit Schuldenproblemen leidet auch unter psychischen Problemen.
Die Bandbreite reicht hierbei von konstanter Angst und Niedergeschlagenheit bis hin zu diagnostizierten psychischen Störungen. Schulden können Ängste auslösen.
Schulden als Auslöser von Ängsten
Vor allem dann, wenn man sich ohne Unterstützung durch Freunde, Familie oder Gläubiger fühlt. Der Schlaf kann darunter leiden.
Das wiederum beeinträchtigt die Laune und das Energielevel – und kann sogar Auswirkungen auf Arbeitsleistung und soziale Beziehungen haben.
Selbsttest: Stehe ich am Rande der Überschuldung?
Haben Sie oft Angst, Ihre Rechnungen nicht mehr begleichen zu können? Oder verpassen Sie regelmässig Mindestzahlungen für Stromrechnung, Kreditkarte oder Miete?
Meiden Sie Anrufe unbekannter Nummern – aus Furcht vor Inkassounternehmen? Dann sollten Sie überlegen, ob es an der Zeit ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Hilfe suchen – ein Schritt Richtung Lösung
Wer mit Schulden kämpft, ist nicht allein. Es gibt viele Organisationen, die kostenlose Beratungsangebote bereitstellen.
Auch das Gespräch mit einer Vertrauensperson kann helfen – sei es ein Freund oder ein Angehöriger. Wichtig ist es, den Ausweg aus der Schuldenfalle im Blick zu behalten.
Wie helfe ich mir selbst?
Neben professioneller Hilfe gibt es auch einige Dinge, die man selbst tun kann. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit einer «Atempause» – ein Zeitraum, in dem Gläubiger keine Zahlungsforderungen stellen dürfen.
Ausserdem kann es hilfreich sein, den Gläubigern von der eigenen psychischen Erkrankung zu erzählen. Vorausgesetzt natürlich, sie nehmen das ernst und haben entsprechende Richtlinien.