So unterstützen Sie einen Freund mit bipolarer Störung

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Am 21.01.2024 - 06:34

Unter einer bipolaren Störung zu leiden ist für alle Beteiligten kein leichtes Pflaster. Auch für den Freundes- und Familienkreis nicht.

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Bipolare Störungen können sich unterschiedlich äussern. - Depositphotos

Einen Freund zu begleiten, scheint oft wie eine Selbstverständlichkeit. Doch es gibt einige Aspekte, die man bedenken sollte, um sicherzustellen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Vor allem, wenn eine nahestende Person unter einer bipolaren Störung leidet.

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Bipolare Störung: Bei der depressiven Phase verlieren die Betroffenen die Fähigkeit, Gefühle empfinden zu können. - Pixabay

Eine Frau namens Katie Conniebear selbst leidet auch unter einer bipolaren Störung und weiss, wie hart das Leben mit einer solchen Erkrankung sein kann.

Aber nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Freunde. Deswegen hat sie auch ihre Empfehlung und Tipps geteilt, die sich an Personen in einer ähnlichen Situation richten. Oder an jene, die einen Freund mit bipolarer Störung unterstützen möchten

Auf ihre Trigger und Warnsignale achten

Mit geliebten Menschen über deren Auslöser für eine Episode zu sprechen und Warnzeichen dafür zu erkennen. Das kann dabei, helfen dieser Person beizustehen. Die Trigger können jedoch variieren, von Stress bis hin zu Schlafproblemen oder körperlicher Krankheit.

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Eine bipolare Störung ist von depressiven und euphorischen Phasen geprägt. - Pexels

Halten Sie deswegen Ausschau nach bedeutenden Ereignissen in deren Leben und sprechen Sie mit ihnen darüber, wenn sie sich überfordert fühlen. Fragen Sie sie nach ihren Anzeichen, so wissen Sie auch, worauf Sie achten müssen.

Zuhören ist Gold wert

Echtes aktives Zuhören kann von unschätzbarem Wert sein. Wenn Sie jemandem wirklich zuhören, können Sie dessen Gefühle validieren, was ihn weniger allein fühlen lässt.

Stellen Sie auch Fragen, um mehr Informationen zu erhalten, anstatt voreilige Annahmen zu treffen. Wiederholen Sie in eigenen Worten, was Ihnen erzählt wurde.

Damit weiss die Person, dass Sie ihr zugehört habt. Machen Sie es aber auch nicht zu Ihrer eigenen Erfahrung. Zeigen Sie Empathie durch Interesse an dem, was Ihnen mitgeteilt wurde. Sowohl verbal als auch nonverbal.

Lernen Sie mehr über bipolare Störungen

Laut Conniebear ist es unglaublich ermüdend, über jedes kleine Detail, wie die Bipolarität auf das eigene Leben Einfluss nimmt, aufzuklären.

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Manische Episoden können durch grossen kreativen Output gekennzeichnet sein. - Depositphotos

Es sollte deshalb nicht Aufgabe des Betroffenen sein, jede einzelne Frage von Ihnen beantworten zu müssen. Wenn Sie zeigen, dass Sie bereit sind, mehr dazu lernen zu wollen, wird dies Respekt und Unterstützung signalisieren.

Bieten Sie praktische Hilfe an

Praktische Hilfe kann genauso wichtig sein wie das Zuhören. Jemandem, der weiss, dass seine Wohnung ein Chaos ist, kann sich schuldig und wertlos fühlen.

Er könnte Hilfe beim Einkaufen oder beim Aufräumen seiner Wohnung benötigen. Es ist jedoch wichtig, nicht alles selbst in die Hand zunehmen. Dies könnte nämlich den Betroffenen nur noch schuldiger fühlen lassen und ihn belasten.

Machen Sie einen Plan im Voraus

Noch bevor eine Episode der Manie beginnt, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Freund einen Plan erstellen. So hat der Betroffene mehr Kontrolle und kann objektiv auf vorherige Episoden von Manie und Depression blicken.

Entscheiden Sie auch gemeinsam, was ihm helfen würde, welche Unterstützung und Hilfe er benötigt, wenn es ihm besonders schlecht geht.

Zuletzt ist es in Ordnung Schwierigkeiten zu haben! Es ist okay wütend auf sie zu sein, wenn sie während einer Manie beleidigend und unhöflich sind. Es ist okay, verärgert und frustriert zu sein, wenn sie depressiv sind. Sorgen Sie einfach nur dafür, dass Sie sich selbst acht geben, damit Sie besser für Ihren Freund da sein könnt.

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