Stille Nacht - Heilige Gesundheit

Raphael Fässler
Raphael Fässler

Am 19.12.2024 - 13:04

In diesem Gastbeitrag erklärt Coach Raphael Fässler, wie die «Stille» als Werkzeug für unsere Gesundheit in den Fokus gestellt werden kann.

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Mental-Wellbeeing Coach Raphael Fässler von flowinyou. - Zvg

«Stille Nacht! Heilige Nacht», die wohl bekanntesten Zeilen in einem Weihnachtslied im deutschsprachigen Raum von Joseph Mohr.

Die Stille ist die erste Phase des sogenannten Schöpfungskreislaufes, welcher ich dir in den nächsten Beiträgen näher bringen möchte. Ein mächtiges Werkzeug, das dir hilft in deine volle Schöpferkraft zu kommen und dein volles Potenzial entfalten zu können.

Warum ist Stille der Schlüssel zu deiner Gesundheit?

In der Vorweihnachtszeit ist bekanntlich viel Hektik angesagt; Jahresabschlüsse, Weihnachtsessen, Geschenke besorgen. Zusammengefasst: Konsum und Ablenkung.

Diese finden im Aussen statt, mit dem Resultat der Unruhe in deinem Innern. Dein Gehirn wird bewusst überreizt, so dass du den Überblick verlierst und noch mehr konsumierst. Pünktlich zu Weihnachten sollst du dann die Ruhe geniessen können.

Leider suchst du sie aus Gewohnheit weiter im Aussen durch ein kleines Besäufnis hier oder eine Völlerei dort.

Ich provoziere bewusst durch diese radikale Schreibweise, um das Ausmass, die Übertreibung unseres Lebensstiles im Westen aufzuzeigen. Das Resultat: Gewichtszunahme, schlechter Schlaf, kaum Bewegung. Dein Gehirn lernt und wird süchtig nach noch mehr von diesem Lebensstil und der Aufrechterhaltung der (alten) Gewohnheiten.

Gehirn muss sich umpolen

Die tollen Neujahresvorsätze wie «Ich bewege mich mehr», «Ich höre auf zu Rauchen/Trinken» oder «Nächstes Jahr möchte ich eine erfüllende Beziehung leben/meinen Traumjob finden» erfordern neue Gewohnheiten.

Diese müssen jedoch mindestens 30-60 Tage aufrecht erhalten werden, damit das Gehirn die nötigen chemischen Botenstoffe in unserem Körper ausschüttet und dein Herz dafür geht.

Es braucht deshalb zwingend eine nachhaltig praktizierende Stille in deinem Innern, damit du zu deiner Schöpferkraft (zurück)findest, um neue Routinen in deinem Leben zu etablieren. Der Teil deines autonomes Nervensystems, der Parasympathikus, wird hochgefahren.

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Raphael Fässler schreibt über den Einfluss der Stille auf die Gesundheit. - Zvg

Er ist zuständig für die Regeneration, für den Stoffwechsel, für das Immunsystem. Leider bist du aus Gewohnheit im Sympathikus gefangen – der Gegenspieler.

«Fight, flight, freeze» heissen dann deine Bewältigungsstrategien – «du kämpfst gegen deinen Chef, du rennst von deiner Beziehung davon oder du ignorierst deine Herausforderungen im Leben und lenkst dich im Aussen ab.» Ein anderes Wort dafür ist chronischer Stress und so entstehen langfristig Krankheiten.

Wie verpflichtest du dich zur Stille?

Du übernimmst wieder die Verantwortung für dein Leben und nimmst an, was gerade ist. «Ja, es ist gerade laut um mich herum…» und trotzdem erarbeitest du dir tägliche Routinen der Stille, um den Zugang zu deiner Mitte zu finden.

Durch bewusste Atemübungen ziehst du die Aufmerksamkeit im aussen ab und kehrst ins Hier und Jetzt zurück. Du förderst die Achtsamkeit im Moment. Jedes Mal, wenn du zum Beispiel auf die Toilette gehst, atmest du bewusst in deinen Bauch – Liebe, Licht, Kraft, Freude, ein Lachen.

Beim Ausatmen darfst du alles loslassen, was dich gerade belastet: Stress, negative Gedanken, ein belastendes Thema oder einfach den vergangenen Tag.

Meditation als Werkzeug

In der Natur lernt das Gehirn wieder, die Monotonie auszuhalten – deine Gehirnwellen kommen in Balance. Du kannst dich zum Beispiel in einem ansehnlichen, gleichbleibenden Blick entspannen, wie ein Sonnenuntergang, ein fliessendes Gewässer oder Blätter, die vom Baum fallen.

Meditation ist ein wunderbares Werkzeug. Sie hilft dir zu lernen, wie du erfüllter in der gegenwärtigen Realität leben und deine Mitmenschen und Umwelt besser verstehen kannst. Du nimmst dir Zeit zur Ruhe zu kommen und zu spüren, dass du das Leben mitfühlender und wachsamer leben kannst. Du lernst ganz da zu sein, wo du bist – körperlich, gedanklich, emotional.

Nimm dir Zeit zur Ruhe zu kommen und zu spüren, dass du das Leben mitfühlender und wachsamer leben kannst. Ermutige dich immer wieder nichts zu tun und nichts wissen zu müssen – mehrmals am Tag für ein paar Minuten.

«Jetzt ist alles, was du hast. Also setze alles auf Jetzt.»

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Raphael Fässler wirkt als Therapeut, Coach und Speaker in seiner eigenen Praxis «flowinyou» für ganzheitliche Therapie in Brunnen SZ. Der ehemalige Leistungssportler (Ski Alpin, Juniorenweltmeister) versteht es, Schicksalsschläge, Beschwerden oder Schmerzen nicht als Problem zu sehen, sondern das Geschenk für Wachstum dahinter wahrzunehmen.

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