Traumabewältigung: Das sind die besten Strategien
Der Umgang mit Trauma wird in unsere Gesellschaft immer bewusster. Was Sie als Angehöriger oder Praktizierender tun können.
Unsere Gesellschaft wird immer sensibler für Traumata. Sei es durch die Pandemie, die besorgniserregende politische Lage auf der Welt oder die Angst, die Millionen von Menschen empfinden.
Das Bewusstsein für rassische, identitätsbasierte und aus belastenden Kindheitserfahrungen resultierenden Traumata wächst, nichts zuletzt dank neuester Forschungen.
Experten wie Dr. Gabor Maté sprechen in den sozialen Medien über die Zusammenhänge von individuellen und kollektiven traumatischen Erfahrungen und ihren Auswirkungen.
Sie erklären, was die Gesellschaft tun kann und wie sich der einzelne und Menschen in ausbildenden Berufen verhalten können, um Betroffene zu unterstützen.
Das können Sie als Praktizierender tun
Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) können aus unvorhersehbaren Situationen entstehen. Wer in einem medizinischen Beruf arbeitet, sollte seine Sprechstunde so vorhersehbar wie möglich gestalten, um eine sichere Situation zu erzeugen.
Sicherheit ist die wichtigste Basis, um Trauma-Patienten die Möglichkeit zu geben, sich zu entspannen.
Für Menschen, die dissoziieren oder schläfrig werden, um sich so unbewusst von den Erinnerungen zu schützen, kann eine Nachorientierung hilfreich sein.
Versuchen Sie Ihre Patienten oder Klienten vorsichtig ins Hier und jetzt zurückzuholen, indem Sie das Bewusstsein in den Körper lenken.
Bieten Sie Betroffenen Optionen an
Für die meisten PTBS-Betroffenen ist eine ausweglose Situation mit Schuld an dem Trauma. Wer im Aussen keine Wahl hat, kann sich nur nach Innen zurückziehen.
Die äussert sich in einem Schock-Zustand, der immer wieder auftritt, wenn Patienten, sich in einer scheinbaren Zwangslage wiederfinden. Stellen Sie daher sicher, dass Ihre Patienten wissen, dass Sie eine Übung jederzeit abbrechen oder gehen dürfen.
Menschen, die Vertrauensbrüche erlebt haben, sind oft besonders sensibel für Unehrlichkeit. Seien Sie authentisch, um eine sichere Atmosphäre zu schaffen.
Normalisieren Sie Erfahrungen und Emotionen
Menschen, die an einem hohen Mass an Scham leiden, haben oft das Gefühl, dass sie etwas falsch machen. Es ist wichtig, dass Sie das Gefühl vermitteln, dass alle Erfahrungen und Emotionen normal sind. Auch Scham darf gefühlt werden.
Indem wir Fürsorge, Zustimmung und kreative Flexibilität vorleben, profitieren wir alle. Jeder Mensch hat traumatische Erfahrungen im Laufe seines Lebens gemacht, auch wenn sie keine psychischen Störungen nach sich gezogen haben.
Aber angesichts der weltpolitischen und wirtschaftlichen Lage, kann ein kollektives Trauma-bewusstsein uns nur helfen.