Warum das tiefe und langsame Einatmen manchmal so schwer ist

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Am 17.01.2024 - 06:13

Immer mehr Menschen verlernen, tief ein- und auszuatmen. Dabei hat eine tiefe Atmung viele positive Auswirkungen auf die Psyche. Und Ihr Gehirn!

Mit einer bewussten Atmung kann man in wenigen Minuten Stress reduzieren sowie die Konzentration verbessern.
Mit einer bewussten Atmung kann man in wenigen Minuten Stress reduzieren sowie die Konzentration verbessern. - Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Wir alle tun es – atmen. Es ist eine natürliche, lebenswichtige Funktion, die wir oft als selbstverständlich betrachten.

Achten Sie doch mal auf Ihren Atem. Und jetzt: Versuchen Sie, tief einzuatmen, und sich Zeit dabei zu lassen.

Denn: Wenn Ihnen das ganz unerwartet schwerfällt, sollten Sie unbedingt weiterlesen.

Schlechte Gewohnheit schlägt sich nieder

In einer Yoga-Stunde oder während einer geführten Meditation kann es vorkommen, dass wir mit dem strukturierten Atemrhythmus nicht mithalten können.

Seien Sie ehrlich, da fragen Sie sich schon, ob das was über Ihren allgemeinen Gesundheits- und Wellness-Zustand aussagt, oder?

Meditation, Entspannung, Ruhe
Meditation kann sehr hilfreich dabei sein, Stress loszulassen. Eine tiefe Atemtechnik wirkt unterstützend. - Pexels

Laut Stuart Sandeman sind kurze, dysfunktionale Atemmuster tatsächlich weit verbreitet. Sandeman ist Nike's offizieller Breathwork-Trainer und Bestseller-Autor von «Breathe In Breathe Out».

Der Zustand des Geistes spielt mit

Ihm zufolge entwickeln wir diese Muster häufig bei anhaltendem Stress oder schlechter Körperhaltung.

Beispielsweise atmen wir dann vor allem aus der Brust heraus, oder unser Atmen wird schlicht flach. Beides keine optimalen Voraussetzungen für eine effektive Sauerstoffversorgung.

Frau atmet
Sich auf die Atmung zu konzentrieren hilft, um aus der Angstspirale zu kommen. - zVg

Jasmine Marie, Gründerin von Black Girls Breathing, weist darauf hin, dass auch unser mentaler und emotionaler Zustand einen erheblichen Einfluss auf unsere Atempraxis hat. Dies, weil wir oft im Überstimulationsmodus sind, ständig bereit zur Flucht oder zum Kampf durch den stressigen Alltag.

Bei der Diagnose: Seien Sie ehrlich mit sich selbst

In diesem Zustand neigen wir dazu, kleinere Atemzüge zu nehmen – obwohl wir, wenn wir in unseren Körper hineinfühlten, vielleicht tiefer und genügsamer atmen sollten.

Es ist also insgesamt nicht ungewöhnlich, auch nicht für gesunde Menschen, Schwierigkeiten beim tiefen Atmen zu haben, oder gar «Hunger» auf Luft zu haben, also tief einatmen zu wollen oder müssen.

Wie immer gilt dabei: Nimmt das aber ungewöhnliche Züge an, checken Sie die Lage mit Ihrem Arzt.

Tiefe Atmung leicht gemacht!

Wie können Sie also Ihre tiefe Atmung verbessern? Zunächst einmal sollten Sie klein anfangen und geduldig sein.

Denken Sie daran: Jeder Mensch hat eine andere Lungenkapazität und unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf die Atemarbeit.

Wer sich auf seine Atmung konzentriert, kann damit akuten Stress reduzieren.
Wer sich auf seine Atmung konzentriert, kann damit akuten Stress reduzieren. - Justlight/Shutterstock.com

Schenken Sie weniger Aufmerksamkeit dem Ergebnis und konzentrieren sich stattdessen darauf, wie sich die Atmung für Sie anfühlt. Denn das machen die wenigsten Menschen.

Mehr Energie und Lebenskraft

Lassen Sie Ihren eigenen Atem der Führer sein. Atmen Sie einfach ein, bis Ihre Lungen voll sind, und atmen Sie aus, bis sie leer sind.

Mit der Zeit werden Sie merken, dass es hier weder um eine mathematische Übung noch einen körperlichen Leistungstest geht – davon haben Sie woanders schon genug. Nicht die Zahl ist wichtig, sondern Sie.

Und Sie: Erhalten mehr Sauerstoff, damit mehr Energie, das Gehirn sortiert CO2 aus und holt frische Luft rein und der Geist wird wach. Sie wollen wieder wissen, wo Ihr Kopf steht? Atmen Sie tiiiiiiiiiiiieeeeeffff ein ...

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