Wie Depressionen und Aufschieberitis zusammenhängen
Eine Depression an sich ist schon eine grosse Hürde. Gesellt sich jedoch noch ihre kleine Schwester «Aufschieberitis» dazu, kann das Leben eine Tortur sein.
Die Dunkelheit der Depression und die lähmende Kraft der Prokrastination sind oft unzertrennlich. Doch warum ist das so?
Verlust von Interesse: Der erste Schritt zur Prokrastination
In den Fängen einer Depression verlieren viele Menschen das Interesse an Aktivitäten, die sie einst genossen haben. Selbst Freizeitbeschäftigungen werden aufgeschoben – aus Angst, man könnte sich zum Zeitpunkt des Ereignisses nicht danach fühlen.
Eine depressive Stimmung lässt selbst alltägliche Aufgaben wie Einkaufen oder Aufräumen erscheinen wie unüberwindbare Herausforderungen. Wo fängt man an, wie plant man mehrere Schritte im Voraus, wenn der Geist durch die Depression getrübt ist?
«Was bringt's?»-Denken: Eine gefährliche Abwärtsspirale
Menschen mit Depression neigen zu einem Denkmuster, das als «Was bringt's?»-Denken bezeichnet wird. Beispielsweise könnten sie den Wunsch verspüren, Eltern zu werden, aber gleichzeitig fragen: «Warum sollte ich ein Kind in eine Welt bringen wollen, die wir gerade zerstören?»
Solche Gedanken können Konflikte in Beziehungen hervorrufen und dadurch die depressiven Symptome weiter verstärken. Auch finanzielle Sorgen können diese Art von Denken fördern.
Wenn man beispielsweise das Gefühl hat, seine Studentenkredite niemals zurückzahlen zu können, fragt man sich vielleicht: «Warum sollte ich versuchen, meine Finanzen in Ordnung zu bringen?»
Sozialer Rückzug und Prokrastination: Ein unheilvolles Duo
Depression führt oft zum sozialen Rückzug. Dies kann dazu führen, dass selbst einfache Aufgaben wie Telefonate oder Treffen mit neuen Menschen aufgeschoben werden.
Mit der Zeit verlieren depressive Menschen häufig das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Sie werden als unzuverlässig wahrgenommen und ziehen sich noch weiter zurück – ein Teufelskreis beginnt.
Ausweg aus der Depression durch aktives Verhalten?
Eine psychologische Behandlungsmethode für Depression ist die sogenannte Verhaltensaktivierung. Dabei geht es darum, angenehme Aktivitäten zu planen und Dinge zu tun, die einem ein Erfolgserlebnis geben.
Diese Methode kann helfen, den depressiven Gedankengang zu durchbrechen. Sie ist eine gute Option für Personen ohne finanzielle Mittel für eine Psychotherapie.
Sie sind nicht allein
Wenn Sie feststellen, dass Prokrastination einen grossen Teil Ihrer Depression ausmacht – seien Sie sich gewiss: Sie sind nicht allein!
Es gibt immer einen Ausweg aus einer misslichen Lage!