Wie Sie einem geliebten Menschen bei Essstörungen helfen

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am 13.10.2024 - 06:46

Lesen Sie, wie Sie jemanden unterstützen können, der derzeit mit einer Essstörung kämpft.

Frau kauert in der Ecke Massband Apfel
Sie kennen jemanden in Ihrem Umfeld, der unter Essstörungen leidet? Wir zeigen Ihnen, wie Sie helfen können. - Depositphotos

Es ist eine schlimme Erfahrung, mitanzusehen, wie jemand, den wir lieben und schätzen, sich selbst Schaden zufügt. Besonders wenn es um Essstörungen geht: ein Leiden, das oft im Verborgenen bleibt.

Doch wie kann man unterstützend eingreifen? In diesem Artikel geben wir Ihnen wertvolle Tipps an die Hand.

1. Informieren Sie sich

Eine der grössten Herausforderungen beim Umgang mit Essstörungen besteht darin, sie zu verstehen. Es gibt viele Mythen und Missverständnisse rund um diese Erkrankung.

Frau Parkbank Tablet lesen
Wer gut informiert ist, kann betroffenen Menschen besser helfen. - Depositphotos

Nehmen Sie sich Zeit zum Lesen und Recherchieren. Nur so können Sie wirklich nachvollziehen, was Ihr Angehöriger durchmacht.

Mit dem Wissen über die verschiedenen Auswirkungen der Störung auf den Betroffenen fällt es leichter, ins Gespräch zu kommen und eine Verbindung herzustellen.

2. Gespräche führen

Sie haben Ihre Sorgen bereits geäussert und wurden möglicherweise mit Ablehnung oder Schweigen konfrontiert? Lassen Sie nicht locker!

Das Gespräch suchen ist wichtig – auch wenn es schwierig sein mag. Konzentrieren Sie sich dabei weniger auf das Essen oder Körperbild des Betroffenen – dies könnte Scham- oder Schuldgefühle auslösen.

Fragen Sie stattdessen nach Gedanken und Gefühlen. Lassen Sie den Betroffenen Raum zum Nachdenken und Antworten.

3. Normalität als Vorbild

Selbstfürsorge ist in solchen Zeiten kein Egoismus, sondern eine Notwendigkeit – für Ihre eigene Gesundheit und die des Betroffenen. Sprechen Sie mit anderen über Ihre Erfahrungen, bauen Sie Ihr eigenes Unterstützungsnetzwerk aus.

Gewöhnliche Handlungen wie das gemeinsame Essen von Mahlzeiten oder das Entspannen können dem Betroffenen helfen, sich ein Leben jenseits der aktuellen Schwierigkeiten vorzustellen.

4. Zeigen Sie Mitgefühl

Menschen mit Essstörungen ziehen sich oft zurück und verlieren das Interesse an früher geliebten Aktivitäten. Ermutigen Sie sie dazu, Zeit mit Ihnen und anderen nahestehenden Personen zu verbringen.

Hände berühren sich
Mitgefühl ist jetzt ganz wichtig – aber verlieren Sie sich dabei nicht selbst. Mitfühlen ja, mitleiden nein. - Depositphotos

Schicken Sie ihnen eine Nachricht oder rufen sie einfach mal an. Diese kleinen Gesten zeigen dem Betroffenen, dass er wertgeschätzt wird.

5. In ernsten Situationen handeln und Hilfe holen

Essstörungen sind lebensbedrohlich! Bei akuten Krisensituationen sollten sofortige Massnahmen ergriffen werden. Zögern Sie nicht einen Arzt aufzusuchen oder im Notfall den Rettungsdienst zu alarmieren!

Es gibt verschiedene Behandlungsprogramme für Menschen mit Essstörungen: von ambulanten Therapien bis hin zu stationären Aufenthalten. Der erste Schritt zur Genesung ist oft ein Gespräch mit einer Fachperson, die zusammen mit dem Betroffenen den geeignetsten Weg findet.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen