23:1-Intervallfasten: Gesunde Diät oder verrückte Hungerkur?

Franziska Hauser
Franziska Hauser

Am 29.07.2024 - 15:36

Die One-Meal-A-Day-Diät (OMAD) erfreut sich zunehmender Beliebtheit als Methode zur Gewichtsreduktion. Doch ist sie wirklich gesund und für jeden geeignet?

Intervallfasten, bunte Teller: leer, mit Wecker und mit Essen.
23 Stunden lang fasten, im Zeitraum eine Stunde essen (dürfen): Kann das gesund sein? - Depositphotos

Die Diät, bei der man nur eine Mahlzeit pro Tag zu sich nimmt (OMAD) – auch bekannt als 23:1-Intervallfasten – kann dabei helfen, Gewicht und Körperfett zu verlieren. Doch ist diese Methode noch gesund und wenn ja, kann jeder sie machen?

Bei dieser Diätform konsumiert man lediglich innerhalb einer Stunde des Tages Kalorien. Dabei handelt es sich meist um das Abendessen. Der Rest des Tages bleibt kalorienfrei.

Ein Vorteil dieser Methode: In der Nahrungsauswahl ist man völlig frei, Kalorien werden nicht gezählt.

Vor- und Nachteile der Diät

Viele Befürworter der OMAD-Diät betonen deren positive Aspekte, so den schnellen Gewichtsverlust oder die einfache Handhabung. Allerdings gibt es wenig wissenschaftliche Evidenz dafür, dass diese Form des Fastens tatsächlich beim Abnehmen hilft.

Bunte Speisen und Besteck in Form einer Uhr auf einem weissen Teller.
Bei der OMAD-Diät sollte man in der Stunde, in der man essen darf, mehr zu sich nehmen als leichtes «Diät-Essen. - Depositphotos

Trotz möglicher Vorteile birgt die OMAD-Diät auch Risiken. So können Hungergefühle und Heisshungerattacken auftreten, ebenso wie Schwächegefühle – aufgrund unregelmässiger Nahrungs- und damit Energieaufnahme – oder Konzentrationsschwierigkeiten.

Zudem kann die OMAD-Diät das Risiko für Essstörungen erhöhen, da die langen Hungerphasen zu Essattacken führen oder andersrum ans Nicht-Essen gewöhnen können.

Auswirkungen auf Diabetes und Cholesterin

Personen mit bestimmten Vorerkrankungen wie beispielsweise Typ-1-Diabetes oder niedrigem Blutzuckerspiegel könnten durch die OMAD-Diät unnötig Risiken auf sich nehmen. Studien zeigen, negative Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel und die Glukosetoleranz auftreten können – obwohl das Fasten das Körperfett reduziert.

Leerer Teller, Wecker. Intervallfasten.
23 Stunden lang gar nichts zu essen ist eine krasse Herausforderung und nicht für jeden gut. - Depositphotos

Für manche Menschen mag die OMAD-Diät ein idealer Trick zum schnellen Abnehmen sein – doch gibt es bessere, gesündere Methoden. Der effektivste Weg zum Idealgewicht ist immer noch eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit regelmässiger Bewegung.

Reicht Ihnen das nicht, konsultieren Sie vor drastischen Entscheidungen Ihren Arzt oder Gesundheitsexperten. Sie wollen schliesslich abnehmen UND gesund sein – nicht das eine auf Kosten des anderen!

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