Medizinerin warnt: Diese Zusatzstoffe könnten Darmkrebs fördern

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 13.09.2024 - 18:05

Dr. Maria Abreu, eine renommierte US-Gastroenterologin, warnt eindringlich vor den potenziellen Gefahren von Emulgatoren in unseren Lebensmitteln.

Supermarkt, Süssigkeiten
Industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten nicht nur viel Zucker und leere Kalorien: Oft finden sich auch potenziell gefährliche Zusatzstoffe in den Produkten. - Depositphotos

Die Zahl der jungen Erwachsenen, die in den USA an Darmkrebs erkranken, steigt kontinuierlich. Die in Florida ansässige Gastroenterologin Dr. Maria Abreu sieht den Schuldigen in einer überraschenden Quelle: Emulgatoren in verarbeiteten Lebensmitteln.

Laut der Medizinerin sind hochgradig verarbeitete Lebensmittel für Störungen in der Darmflora verantwortlich.

Hintergrund: Ein Forscherteam rund um die Professorin für Medizin, Mikrobiologie und Immunologie an der Universität von Miami war beauftragt worden, den Anstieg von Darmkrebserkrankungen zu untersuchen.

Verdächtige Zusatzstoffe selbst in gesunden Produkten

Die Problematik rund um die bisher als harmlos eingestuften Zusatzstoffe gilt als sehr dringlich: Denn selbst in Nahrungsmitteln, die wir gemeinhin als gesund betrachten, sind häufig Emulgatoren und andere potenziell schädliche Substanzen anzutreffen.

Brot, Labor, Lupe
Sogar in einfachen Backwaren stecken leider häufig Emulgatoren. - Depositphotos

Abreu betont öffentlich, dass Zusätze wie Emulgatoren das Darmmikrobiom stark beeinträchtigen können. Emulgatoren dienen dazu, zwei Flüssigkeiten zu verbinden, die sich normalerweise nicht miteinander mischen lassen.

Die Substanzen sind häufig in Produkten wie fettfreiem Joghurt oder Fertig-Desserts enthalten. Frühere Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen bestimmten Emulgatoren und Darmkrebs bei Mäusen festgestellt.

Emulgatoren in vielen Fertigprodukten

Vor allem zwei Zusatzstoffe, Carboxymethylcellulose (CMC) und Polysorbat 80, sollen die Darmbakterien verändern und Entzündungen im Verdauungstrakt fördern.

CMC, oft als E 466 in den Zutaten zu finden, wird als Verdickungsmittel und Stabilisator in Lebensmitteln wie Eiscreme, Kuchen, Süssigkeiten, Säften und Fleischprodukten verwendet.

Waschmittel, Supermarkt, Hand
Nicht nur in Lebensmitteln: Auch in Waschmittel und Kosmetikprodukten stecken fragwürdige Zusatzstoffe. - Depositphotos

Polysorbat 80, auch als E 433 bezeichnet, findet sich hingegen häufig in Brot, Kuchenteig, Salatdressing und Schokolade. Aber auch Seifen, Kosmetika und Augentropfen können diesen Emulgator enthalten.

Die Rolle des Mikrobioms bei Darmkrebs

Darmkrebs ist eine der weltweit häufigsten Krebserkrankungen und verursacht allein in den USA jährlich rund 53'000 Todesfälle. Dr. Abreu vermutet, dass bestimmte Chemikalien und Bakterien in verarbeiteten Nahrungsmitteln Auslöser für Entzündungsreaktionen im Darm sind.

Diese Entzündungen wiederum könnten in der Folge möglicherweise zu Krebserkrankungen führen. Derzeit arbeiten Dr. Abreu und ihr Team an Tests zur Erkennung von Darmentzündungen.

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