Mit Ernährung gegen Demenz: Zwei Ansätze im Fokus

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 04.09.2024 - 11:50

Laut Forschern könnte die Ernährung massgeblich dazu beitragen, neurodegenerativen Erkrankungen vorzubeugen. Erfahren Sie hier mehr.

Salat, Tomaten, Brot
Leckere Salate, dazu Vollkornbrot: ein klassisches Beispiel für ein leichtes Mittagessen im Sinne der mediterranen Küche. - Depositphotos

Es sind keine ganz leeren Versprechen: Tatsächlich enthalten gehypte «Superfoods» wie Beeren, Fischölpräparate oder Kurkuma gesunde Inhaltsstoffe, die sich positiv auf die Gehirngesundheit auswirken können.

Gesundheitsexperten weisen jedoch darauf hin, dass die Diskussion um einzelne Lebensmittel grundsätzlich der falsche Ansatz sei. Denn was mit einigen gesunden Zutaten gewonnen wird, machen Fast Food und ungesunde Snacks nicht selten wieder zunichte.

Viel wichtiger ist es, einen gesunden Lebensstil zu befolgen und die Ernährung ganzheitlich zu betrachten, anstatt einigen wenigen Superfoods zu vertrauen. Dabei haben sich insbesondere zwei Ernährungsstile als erfolgversprechend erwiesen.

Mediterrane Küche & Mind-Diät: Schutzschild fürs Gehirn?

Forschungen deuten darauf hin, dass die mediterrane Ernährung und die sogenannte Mind-Diät einen gewissen Schutz vor kognitivem Abbau bieten. Beide Ernährungsweisen legen Wert auf den Verzehr von unverarbeiteten Lebensmitteln, Pflanzen und Samen, die unter anderem hochwertige Fette enthalten.

Frau, Küche. gesund, Obst
Die Message ist klar: Wer allgemein gesund isst, schützt auch sein Gehirn. Doch was gibt es dabei genau zu beachten`? - Depositphotos

Gleichzeitig verzichten sie weitestgehend auf ungesunde, industriell verarbeitete Zutaten und Giftstoffe wie zum Beispiel Alkohol.

Das zeichnet die mediterrane Küche aus

Wie der Name schon vermuten lässt, ist die sogenannte «mediterrane Küche» von der traditionellen Küche im Mittelmeerraum inspiriert. Auf den Tisch kommen hier frischer Seefisch und Meeresfrüchte, dazu reichlich Obst und Gemüse.

Als Dressing und für Saucen bietet sich kaltgepressten Olivenöl an, dem viele positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Statt Weissmehl bevorzugt die mediterrane Ernährungsrichtung Vollkornprodukte.

Neben der Gehirngesundheit trägt dieser Ansatz natürlich auch zum allgemeinen Wohlbefinden bei und hilft, ein gesundes Körpergewicht zu halten.

Die Mind-Ernährung: Was steckt dahinter?

Wichtig zu wissen: Die Mind-Ernährungsweise orientiert sich stark an der mediterranen Küche, macht aber einige Anpassungen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Diese Ernährungsrichtung wurde nämlich speziell dafür entwickelt, das Gehirn dauerhaft fit zu halten.

Denn: «Mind» steht für «Mediterranean-DASH Diet Intervention for Neurodegenerative Delay», was sich wie «mediterrane-DASH-Ernährung zur Verzögerung des neurodegenerativen Verfalls» übersetzen lässt.

Beere, Nüsse, Dessert
Nüsse und Beeren: willkommene Snacks in der Mind-Ernährung. - Depositphotos

In Tests stellte sich heraus, dass Probanden, die die Mind-Guidelines befolgten, im Schnitt ein 7,5 Jahr jüngeres Gehirn aufwiesen als die Kontrollgruppe. Auf dem Teller finden sich hier vor allem grünes Blattgemüse, Nüsse, Beeren, Bohnen, Gemüse, Vollkornprodukte, Fisch, Geflügel und Olivenöl.

Auch ein tägliches Glas Wein ist übrigens erlaubt, während rotes Fleisch, Käse, Butter, Süsses, Gebäck und frittierte Lebensmittel tabu sind. Nach Ansicht der Forscher soll diese Ernährungsweise die geistige Leistungsfähigkeit erhalten und zudem das Risiko für Herzkrankheiten effektiv senken.

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