Führen Depressionen bei Frauen zu Herzerkrankungen?
Als reichte es nicht, depressive Verstimmungen oder schlimmeres zu erleiden. Jetzt gefährdet die psychische Belastung bei Frauen auch noch das Herz.
Es scheint eine bidirektionale Beziehung zwischen Depression und Herzerkrankungen zu geben. Die Diagnose einer Depression erhöht das Risiko für die Entwicklung von Herzerkrankungen – inbsesondere bei Frauen.
Umgekehrt haben Menschen mit existierenden Herzerkrankungen ein höheres Risiko, an einer Depression zu erkranken. Erschwerend kommt hinzu, dass bei bereits vorhandenen Herzproblemen eine zusätzliche depressive Erkrankung den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen kann.
Warum sind Frauen stärker betroffen?
Depressive Frauen könnten aufgrund geschlechtsspezifischer Unterschiede einem grösseren relativen Risiko für negative Ergebnisse in Bezug auf die Herzgesundheit ausgesetzt sein. Eine mögliche Theorie ist, dass Frauen im Vergleich zu Männern schwerere depressive Episoden erleben.
Zudem könnten hormonelle Übergangsphasen wie Schwangerschaft, postpartale Depression sowie Menopause einen Einfluss haben.
Aber auch Verhaltensunterschiede unabhängig von Geschlechtshormonen können eine Rolle spielen – etwa körperliche Aktivität oder Arztbesuche.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Auch wenn vorangegangene depressive Phasen nicht rückgängig gemacht werden können, sollten sie als Risikofaktor für Herzerkrankungen ernst genommen werden. Frauen sollten daher verstärkt auf veränderbare Risikofaktoren achten.
Regelmässige körperliche Aktivität, eine herzgesunde Ernährungsweise sowie Nichtrauchen können laut Experten dazu beitragen, das Risiko für Herzerkrankungen zu senken.
Es ist ausserdem wichtig, Symptome eines Herzinfarkts zu kennen und bei Anzeichen einer Depression medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Geschlechtsspezifische Faktoren
Forscher betonen die Wichtigkeit des Verständnisses geschlechtsspezifischer Faktoren im Zusammenhang zwischen Depression und kardiovaskulären Ergebnissen. Diese Erkenntnisse könnten zur Entwicklung gezielter Präventionsstrategien beitragen.
Eine bessere Aufklärung würde medizinischen Fachpersonal ermöglichen, sowohl Männern als auch Frauen mit Depressionen optimale Pflege zu bieten. Dies könnte die Herzgesundheit dieser Bevölkerungsgruppen zu verbessern.