Selbstbestimmt gebären: Wunschkaiserschnitt für alle?
Das Thema Wunschsectio wird heiss diskutiert. Was genau das eigentliche Problem dabei ist und warum ein geplanter Kaiserschnitt manchmal die beste Lösung ist.
In Zeiten, in denen immer mehr Frauen ihre Rechte und Entscheidungen selbst in die Hand nehmen, gibt es ein Thema, das gerne unter den Teppich gekehrt wird: das Geburtsrecht.
Aktuell liegt die Kaiserschnittrate in der Schweiz bei 29 Prozent. Bei vielen davon handelt es sich um medizinisch notwenige Operationen. Doch es sind auch Kaiserschnitte auf Wunsch dabei.
Was genau ist ein Wunschkaiserschnitt, wann wird er durchgeführt und welches Recht haben Frauen auf diese Art der Geburt?
Geplante C-Sectio: Was ist ein Kaiserschnitt auf Wunsch?
Bei einem Kaiserschnitt wird zwischem der primären und der sekundären Sectio unterschieden. Eine «Wunschsectio», ist nicht medizinisch notwendig und wird auf alleinigen Wunsch der Mutter durchgeführt.
Häufig wünschen sich Frauen einen geplanten Kaiserschnitt, die bereits traumatische Geburtserlebnisse hatten oder generell Angst vor einer vaginalen Geburt haben. Frauen und Mütter, die diesen Weg planen oder bereits gewählt haben, behalten dies oft für sich – aus Angst vor Verurteilungen.
Doch warum ist der selbstbestimmte Kaiserschnitt in unserer Gesellschaft häufig so ein Problem?
Systemfehler: Wenn Selbstbestimmung zum Problem wird
Wenn es um Frauenkörper geht, ist unsere Gesellschaft oft gnadenlos. Dass eine Geburt schmerzhaft und traumtisierend sein kann, wird häufig in Kauf genommen und sogar als gegeben angesehen.
Schliesslich hat sich die Natur ja etwas bei diesem Vorgang gedacht. Gerade beim Thema Wunschkaiserschnitt hat zwar jeder eine Meinung aber nur wenige haben wirklich fundiertes Wissen.
Dabei sind wir heute medizinisch und gesellschaftlich sehr viel weiter als noch vor 100 Jahren. Kaiserschnitte retten tagtäglich Müttern und Babys nicht nur das Leben, eine geplante Sectio kann ängstlichen und traumatisierten Frauen sogar zu einem schönen Geburtserlebnis verhelfen.
Geburstrecht revolutionieren: Frauen selbst entscheiden lassen
Wenn wir über Frauenrechte sprechen, müssen wir auch über Geburtsrecht sprechen. Dazu gehört auch, dass eine Frau selbst entscheiden darf, ob sie ihr Baby durch eine vaginale Geburt oder per Kaiserschnitt bekommen möchte.
Genau wie eine vaginale Geburt birgt auch ein Kaiserschnitt Risiken. Diese müssen vorher gut abgewogen werden.
Hierbei sollten sich Frauen mit medizinischem Personal beraten, aber auch Meinungen von Frauen einholen, die bereits eine Wunschsectio hatten.
Es geht um das Wohlbefinden von Mutter und Kind
Das Thema Wunschkaiserschnitt ist häufig noch ein Tabu voller Mythen und Desinformationen, das gebrochen werden muss. Wichtig ist, dass Frauen darüber sprechen – jedoch ohne einander zu verurteilen oder persönlich anzugreifen.
Letztendlich steht immer das Wohl von Mutter und Kind im Fokus. Manchmal ist die Entscheidung für eine Wunschsectio die beste Möglichkeit, um Familien einen guten Start zu ermöglichen.