Gesund im Alter: Es kommt auf die Balance an
Laut einer Studie könnte die Fähigkeit, auf einem Bein zu balancieren, ein verlässlicher Indikator für das Altern unseres neuromuskulären Systems sein.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Stürze, die schwere Verletzungen nach sich ziehen können. Eine der Hauptursachen für die zunehmende Sturzgefahr sind altersbedingte Veränderungen im neuromuskulären System.
Dieser Prozess ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, denn jede biologische Uhr tickt anders. Eine aktuelle Studie der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, zeigt, wie sich altersbedingte, neuromuskuläre Veränderungen im Alter erkennen lassen.
Dabei kommt speziell die Balance in den Blick.
Auf einem Bein stehen – ein verlässlicher Massstab?
Die in «PLOS One» veröffentlichte Studie legt nahe, dass die Fähigkeit, auf einem Bein zu balancieren, ein guter Indikator für das neuromuskuläre Altern sein könnte. Um auf einem Bein das Gleichgewicht zu halten, ist sensorische, neuromuskuläre Kontrolle sowie ausreichend Muskelkraft erforderlich.
Ein einfacher Balance-Test zeigt demnach effektiv eine Degeneration in der neuromuskulären Koordination auf. Im Rahmen der Studie testeten die Wissenschaftler 40 gesunde Personen ab 50 Jahren, von denen eine Hälfte jünger und die andere Hälfte älter als 65 Jahre war.
Interessanterweise zeigte sich kein altersbedingter Unterschied beim Gangbild und der Stabilität während des Gehens. Allerdings nahm die Dauer, die eine Person auf einem Bein stehen konnte, deutlich mit dem Alter ab.
Gleichgewicht halten im Alter
Pro Jahrzehnt verkürzte sich die maximale Balancedauer durchschnittlich um 2,2 Sekunden beim Stand auf dem nicht-dominanten Bein. Balancierten die Probanden auf dem dominanten Bein, war ein Rückgang von 1,7 Sekunden pro Jahrzehnt zu erkennen.
Diese Studie unterstreicht einmal mehr die Bedeutung von Gleichgewichtsübungen im Alter. Durch das Training des neuromuskulären Systems können Senioren der altersbedingten Degeneration entgegenwirken.
Regelmässige Übungen helfen daher, Stürze zu vermeiden und Frakturen oder anderen Verletzungen vorzubeugen.
