Licht in der Nacht: Schlafstörungen und ein erhöhtes Krebsrisiko
Nächtliche Exposition von hellem Licht – besonders Blaulicht – ist schädlich für die Gesundheit. Licht in der Nacht wird mit Krebsrisiko in Verbindung gebracht.
Tageslicht ist entscheidend für unsere Gesundheit. Doch wenn die Sonne untergeht, kann eine intensive Lichtexposition insbesondere gegenüber blauem Licht schädlich sein.
Blaues Licht steht immer wieder im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Prostata-, Darm- und besonders Brustkrebs.
Nachtschichten: Ein unterschätztes Gesundheitsrisiko?
Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab einen Zusammenhang zwischen langfristiger Schichtarbeit bei Nacht und einem höheren Risiko für Brustkrebs. Die Auswirkungen waren hauptsächlich bei Frauen, die in jungen Jahren Schichtarbeit leisteten, deutlich messbar.
Eine Analyse aus dem Jahr 2018 kam zu dem Schluss, dass Nachtschichtarbeit das Risiko für Brustkrebs bei prämenopausalen Frauen erhöht. Da waren die Auswirkungen vor allem bei hoher Intensität und langer Dauer der Exposition sichtbar.
Die Bedeutung von Melatonin
Melatonin ist ein Hormon, das den Schlaf reguliert und Anti-Krebs-Eigenschaften besitzt. Es sorgt dafür, dass die zirkadianen Rhythmen unseres Körpers auf Tag und Nacht abgestimmt sind und wirkt als Unterdrücker von Brustkrebstumoren.
Die Exposition gegenüber hellem Licht in der Nacht kann die Produktion des «Dunkelheitshormons» im Körper jedoch hemmen.
Eine Beeinträchtigung der Melatonin-Produktion könnte potenziell gesundheitliche Risiken bergen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) klassifiziert daher Nachtschichtarbeit mit hoher Lichteinwirkung als karzinogen.
Störungen des Zirkadianrhythmus sind gefährlich
Helles Licht am Abend – insbesondere wenn es reich an himmelblauen Wellenlängen ist – stört massiv das zirkadiane System.
Blaues Licht in der Nacht kann die Ausschüttung von Melatonin hemmen und den zirkadianen Rhythmus stärker verschieben als weisses Licht.
Diese Art von Lichteinwirkung kann auch die Schlafdauer und -qualität beeinträchtigen. Und das kann wiederum das Risiko für Gesundheitsprobleme wie Depressionen oder Diabetes erhöhen.
Schutzmassnahmen gegen helles Licht in der Nacht
Um sich vor den potenziellen Auswirkungen zu schützen, sollten Sie abends auf Beleuchtung ohne blauen Lichtanteil umsteigen. Schlafen Sie am besten in einem völlig dunklen Raum.
Zudem sollte man jeden Morgen für eine Stunde nach draussen gehen, um Tageslicht ausgesetzt zu sein. Trotzdem ist es wichtig zu wissen, dass es bezüglich des Einfluss heller Lichtexposition auf das (Brust-)Krebsrisiko noch weitere Forschungen bedarf.
Auch Faktoren wie die individuelle genetische Anfälligkeit, die Dauer der Exposition und andere Lebensstilaspekte tragen zur Krebsentwicklung bei.