Was ist Morbus Crohn?
Die chronisch-entzündliche Darmerkrankung gehört zu den häufigen Erkrankungen in der Schweiz. Erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome und Behandlung.
Die Welt der Medizin ist voller Geheimnisse und Rätsel, die nur darauf warten, gelöst zu werden. Eines dieser Mysterien ist die Crohn-Krankheit – eine heimtückische und oft missverstandene Erkrankung des Verdauungssystems.
Sie variiert in ihrer Schwere von mild bis hin zu schwerwiegenden Fällen mit potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen. Oft bleibt sie lange Zeit unbemerkt und wird daher auch als «unsichtbarer Feind» bezeichnet.
Doch wie äussert sich das Leiden – und gibt es Hoffnung für Betroffene?
Der stille Angreifer
Morbus Crohn gehört zur Gruppe der Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, dass das Immunsystem fälschlicherweise gesundes Gewebe angreift – in diesem Fall den Verdauungstrakt.
Entzündungen können dabei in jedem Teil des Magen-Darm-Trakts auftreten – vom Mund bis zum Anus. Sie verursachen Schwellungen und teils starke Schmerzen.
Die Symptome entwickeln sich oft schleichend und verschlimmern sich im Laufe der Zeit. Frühe Anzeichen sind unter anderem Durchfall, Bauchkrämpfe, Blut im Stuhl sowie unerklärlicher Gewichtsverlust, später treten perianale Fisteln und Atemnot aufgrund von Anämie auf.
«Diagnose: Ein komplexer Prozess»
Es gibt fünf Variationen von Morbus Crohn, die sich nach der Lokalisation im Verdauungssystem unterscheiden. Dazu gehören Gastroduodenaler Morbus Crohn (betrifft Magen und Zwölffingerdarm), Jejunoileitis (betrifft den zweiten Teil des Darms) und Ileocolitis (betrifft das Ileum und den Dickdarm).
Eine Diagnose ist nicht einfach zu stellen, denn es gibt keine spezifischen Tests. Stattdessen müssen Ärzte eine Reihe von Untersuchungen durchführen, um andere mögliche Ursachen auszuschliessen.
Dazu gehören Blut- und Stuhlproben, Röntgenaufnahmen und Darmspiegelungen. Auch eine genetische Veranlagung kann auf die Krankheit hinweisen.
So wird die Darmerkrankung behandelt
Die Behandlung von Morbus Crohn ist komplex und individuell. Es gibt keine Heilung für diese Erkrankung, aber verschiedene Therapieansätze können helfen, die Symptome zu lindern und Komplikationen vorzubeugen.
Dazu zählen Medikamente zur Reduzierung der Entzündungen sowie spezielle Diäten. Wichtig ist auch eine psychologische Unterstützung, um mit den Belastungen der Krankheit besser umgehen zu können.
Sollten weniger invasive Therapien versagen, kann eine Operation notwendig sein. Rund 80 Prozent aller Patienten mit Morbus Crohn benötigen irgendwann in ihrem Leben einen chirurgischen Eingriff.
Einige Patienten setzen auch auf komplementäre und alternative Medizin (KAM), um die Symptome von Morbus Crohn zu lindern. Dazu gehören Probiotika, Präbiotika oder auch Akupunktur.