Wie ADHS den Schlaf beeinflussen kann
ADHS ist eine Herausforderung an sich. Dazu kann die Störung auch das Schlafverhalten beeinträchtigen. Was sich dagegen tun lässt.
Das Wechselspiel zwischen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung) und Schlaf ist komplex und kann Kinder wie Erwachsene betreffen. Schlafprobleme können einen erheblichen Einfluss auf die Schwere von ADHS-Symptome haben.
Schlafprobleme bei Kindern mit ADHS
Kinder mit ADHS kämpfen oft mit verschiedenen Schlafproblemen. Dazu gehören Schwierigkeiten beim Einschlafen, häufiges Aufwachen, unruhiger Schlaf sowie Parasomnien wie Schlafwandeln oder nächtliche Angstzustände.
Lassen sich diese Störungen nicht in den Griff bekommen, ist chronischer Schlafentzug eine mögliche Folge. Das wiederum verschlimmert manchmal Kernsymptome von ADHS wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.
Auswirkungen von schlechtem Schlaf aufs tägliche Leben
Mangelnder qualitativer Schlaf kann sich auch auf kognitive Funktionen von Kindern auswirken, beispielsweise auf die Aufmerksamkeitsspanne, Gedächtnisleistungen und exekutive Funktionen. Dadurch verstärken sich mitunter die Herausforderungen des Alltagslebens zu Hause oder in der Schule.
Bei Kindern kann schlechter Schlaf ausserdem ihre Fähigkeit zur Stimmungsregulierung beeinträchtigen und zu vermehrten emotionalen Ausbrüchen oder Verhaltensproblemen führen.
Schlafstörungen bei Erwachsenen mit ADHS
Auch bei Erwachsenen mit ADHS kann die Wechselbeziehung zwischen Schlaf- und ADHS-Symptomen erheblich sein. Bei ihnen äussern sich Schlafstörungen oft in Form von Krankheiten wie Insomnie, Restless-Legs-Syndrom oder Schlafapnoe.
Wie bei Kindern können auch hier Schwierigkeiten beim gesunden Schlaf Probleme mit Aufmerksamkeit, exekutiver Funktion und emotionaler Regulierung verschlimmern. Chronischer Schlafentzug macht Kinder leichter ablenkbarer und hat vermutlich Auswirkungen auf ihre Impulsivität und die Fähigkeit zur Organisation und Zeiteinteilung.
ADHS-Medikamente: Segen oder Fluch für den Schlaf?
Die Behandlung von ADHS beinhaltet häufig Medikamente, die einen bedeutenden Einfluss auf den Schlaf haben können. Sowohl hinsichtlich der Qualität als auch des Musters des Schlafrhythmus.
Das ist besonders besorgniserregend, wenn Sie bereits unter Schlafproblemen leiden. Inwiefern ADHS-Medikamente den Schlaf beeinflussen, variiert je nach Art der Medikation sowie der Dosierung und der individuellen Reaktion darauf.
Verbesserung des Schlaferlebnisses
Trotz dieser Herausforderungen gibt es jedoch Massnahmen, um sowohl Schlafprobleme als auch ADHS-Symptome anzugehen – und den Teufelskreis zu durchbrechen.
Das beginnt mit einer verbesserten Schlafhygiene, dem Festlegen konsistenter Schlafroutinen und der Behandlung spezifischer Schlafstörungen. So lässt sich die Qualität des Nachtschlafs verbessern, ADHS-Symptome besser bewältigen und die allgemeine Lebensqualität steigern.